In ihrer Reihe „Maria live im Gespräch“ hat Maria Klein-Schmeink ihren Kollegen Sven Lehmann zu Gast. Er ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und Sprecher für Queerpolitik und für Sozialpolitik der Grünen Fraktion. Thema des Abends war „Aufwachsen in Armut – soziale und gesundheitliche Folgen für betroffene Kinder“. (hier im Video)
Mehr als jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. Gerade Kinder von Alleinerziehenden sowie aus Familien mit mehr als zwei Kindern sind betroffen. Der jüngst vorgestellte 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung belegt, dass die Zahl der armutsgefährdeten Kinder und Jugendlichen in den letzten Jahren kontinuierlich sogar leicht gestiegen ist.
„Die Konsequenzen tragen die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Mangel gehört für sie oft zum Alltag: Mangel an Geld, aber auch an sozialer, kultureller und gesundheitlicher Teilhabe“, erklärt Sven Lehmann. „Armut schließt Kinder von den Unternehmungen und den Hobbys anderer Kinder aus, von Nachhilfe, von Kinobesuchen und auch davon, mal ein Eis essen zu gehen. Armut schränkt Kinder in ihrem Aufwachsen ein, sie beschränkt Kinder in ihren Bildungs- und Lebenschancen.“
Maria Klein-Schmeink betont die Auswirkungen auf die Gesundheit: „Wir wollen, dass alle Kinder mit guten Chancen ins Leben starten können. Wenn das Geld nicht für’s Schwimmbad oder den Sportverein reicht, sind Kinder auch gesundheitlich benachteiligt. Und die Auswirkungen der Pandemie auf die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen wurden von der Bundesregierung viel zu lange ignoriert. Wir brauchen eine Corona-Soforthilfe insbesondere für Kinder und Jugendliche, die unter psychischen Belastungen leiden. Je früher Kinder und Jugendliche Hilfe und Unterstützung erhalten, desto besser lassen sich psychische Probleme behandeln. Besonderes Augenmerk muss dabei auf die soziale Lage und damit verbundenen Gesundheitsrisiken gelegt werden.“
Die Corona-Krise verschärft die Situation vieler von Armut betroffener Kinder und Jugendlichen noch weiter. Es ist daher dringend eine Gesamtstrategie notwendig, die allen Kindern ein Aufwachsen ohne Armut ermöglicht und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt. Bündnis 90 / Die Grünen fordern deshalb die Einführung einer Kindergrundsicherung, die sich an den realen Bedarfen von Kindern orientiert und automatisch, ohne kompliziertes Antragsverfahren, ausgezahlt wird. Sven Lehmann referiert eingangs kurz zum Thema Kinderarmut und stellt das Konzept der Grünen Kindergrundsicherung vor, während Maria Klein-Schmeink auf die Aspekte zur Gesundheit bei Kindern eingeht.
Das Video unserer Veranstaltung vom 3. August 2021 finden Sie in voller Länge hier auf meinem YouTube Kanal
Für Rückfragen wenden Sie sich an mein Büro unter maria.klein-schmeink.wk02@bundestag.de