Am Samstag den 9. April 2011 trafen sich Grüne aus dem Münsterland zur Grüne Integrationsfachtagung in Ahlen, an der sich auch die drei Abgeordneten aus dem Münsterland Maria Klein-Schmeink (MdB), Josefine Paul (MdL) und Norwich Rüße (MdL) beteiligten. 
Ein erstes Signal zur inhaltlichen Ausrichtung der Fachtagung sendete bereits der Titel „Alle in einem Boot“ aus. Integration so der Grundtenor der grünen MünsterländerInnen muss von der Gesellschaft als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden. Schuldzuweisungen  a la Thilo Sarrazin sind für die Lösung von Integrationsproblemen kontraproduktiv. Vielmehr müssen Menschen mit Einwanderungsgeschichte bei der Suche nach Verständigungsmöglichkeiten mit einbezogen werden. Wichtige politische Ebene seien diesbezüglich die Kommunen, welche das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft gestalten können.
Der Herausforderung kommunale abgestimmte Integrationsmodelle zu erarbeiten stellten sich die Grünen, sowie weitere Interessierte nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Grünen Ortsverbandes in Ahlen, Dieter Bröer, sowie der Bundestagsabgeordneten Maria Klein-Schmeink. 
Begeisterung für die Thematik erweckte mit ihrem Eingangsreferat  „Die Bedeutung der Integration in Deutschland“ die Landesvorsitzende der Grünen in NRW  Monika Düker (MdL). Klar wurde von ihr  herausgestellt, dass es Aufgabe von Politik sei der kulturellen Vielfalt auch im Demokratischen System Raum zur Entfaltung zu verschaffen. MigrantInnen müsse dementsprechend die Möglichkeit geboten werden sich in Integrationsräten bzw. Integrationsausschüssen in den Kommunen aktiv an politischen und gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Diesbezügliche Forderungen und Gedankengänge finden sich bereits in einem Landesparteiratsbeschluss von Bündnis 90/Die Grünen NRW aus dem Jahr 2010 wider, indem die gemeinsame Gestaltungskompetenz herausgestellt wird.
Nahtlos schloss schließlich die Integrationsbeauftragte der Stadt Düren Sybille Haussmann an die Ausführungen von Frau Düker an, indem Sie mit ihrem Vortrag „Grundlagen gelingender Politik der Vielfalt“ die herausragende Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen (engagierten) MigrantInnen, sowie Verwaltung und Politik hervorhob. Schlüsselpersonen aus den jeweiligen Kommunen seien zudem nicht weniger wichtig als ein breiter Konsens in Politik und Verwaltung, um ein Integrationskonzepten erfolgreich umzusetzen.
Schließlich brachten Kamuran Sezer und Nilgün Daglar-Sezer den TeilnehmerInnen in einem Workshop das Konzept des Diversity Management näher. Vielfalt intern und extern wahrzunehmen und seine Stärken zu fördern ist dabei das zu Grunde liegende Konzept. Gerade unter den Vorzeichen des demographischen Wandels und der voranschreitenden Globalisierungstendenzen sei es wichtig, auch die ökonomische Relevanz und die Chancen einer heterogenen Gesellschaft zu erkennen. Unabdingbar für eine gelingende Umsetzung des Diversity Management sei jedoch, die individuellen Unterschiede der Nutzer bei der Umsetzung zu bedenken.
Im Anschluss an diesen gemeinsamen Workshop splitteten sich die Teilnehmer in zwei kleinere Workshops auf.  Während unter Leitung von Sybille Hausmann und Verena Schulte-Sienbeck (Sozialplanerin und Beauftragte für das Integrationskonzept des Kreises Warendorf) über Umsetzungs- und Verbesserungsmöglichkeiten von Integrationskonzepten diskutiert wurde, setzte sich die zweite Gruppe mit Integration und Freizeit auseinander. Josefine Paul (MdL) und Daniel Huhn erläuterten den WorkshopteilnehmerInnen die Bedeutung von Sport für gelingende Integration und diskutierten über diesbezügliche Chancen und Grenzen.
Abschließend flossen die Ergebnisse und Diskussionspunkte in die vom grünen Sprecher des Kreises Warendorf, Ali Bas, geleitete Podiumsdiskussion ein, an der sich neben Hasret Karacuban (Sprecherin des AK Grüne MuslimInnen NRW) und Josefine Paul (MdL) auch der Christdemokrat Ugur Dogan (Vorsitzender des Integrationsrats der Stadt Ahlen/Vorstand Landesintegrationsrat NRW) beteiligten.  Kontrovers tauschte man sich über die unterschiedlichen Erfahrungen bezüglich gelingender Integration aus. Einigkeit konnte man auf dem Podium vor allem darüber erzielen, dass Integrationserfolg eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung erfordert, die zu betreiben jedoch im Hinblick auf die Zukunft unabdingbar ist. Schließlich sitzen wir „Alle in einem Boot“!