Wenn die Bundesregierung mit der „Geiz-Ist-Geil-Methode“ jetzt auf die billigsten Krankenkassen verweist, versucht sie nur darüber hinwegzutäuschen, dass die Zusatzbeiträge aller gesetzlichen Kassen künftig nur eine Richtung kennen: steil aufwärts. Denn mit den Zusatzbeiträgen hat die Bundesregierung alle künftigen Ausgabensteigerungen allein den Versicherten aufgebürdet. Bereits von 2014 auf 2015 machen diese bereits 9 Milliarden Euro aus. Schon bis 2017 wird es so zu Zusatzbeiträgen von 1,4 bis 2 Prozentpunkten kommen. 
Die Versicherten sehen dabei gleich doppelt in die Röhre: die Beiträge steigen, zugleich werden Kassen Leistungen und Service zusammenstreichen, um im harten Preiswettbewerb nicht das Nachsehen zu haben. Verlangt eine Krankenkasse einen zu hohen Beitrag, riskiert sie, Versicherte zu verlieren, verlangt sie zu wenig, muss sie ihr Angebot einschränken.
Zur Ablenkung wird dem Versicherten erst einmal suggeriert, er könne durch den schlauen Kassenwechsel zum Jahresende noch ein Schnäppchen machen und bei den Beiträgen sparen. Damit drängt die Bundesregierung den Solidargedanken mutwillig in den Hintergrund und erzieht die Versicherten zum Beitragszahler, der nur auf seinen kurzfristigen finanziellen Vorteil guckt, statt die Vorsorge im Krankheitsfall im Blick zu haben. 
Ausgerechnet in einer Zeit mit einer rasant steigenden Zahl von hochbetagten und mehrfacherkrankten Patienten macht die Bundesregierung so die Versorgerkasse zum Auslaufmodell und das Call Center zum Vorbild. Nicht die Investition in eine gute Versorgung vor Ort wird belohnt, sondern die schlanke Kasse, die möglichst wenig für ihre Versicherten ausgibt. Das führt absolut in die Irre. Die Versicherten sind gut beraten, nicht auf den Budenzauber der Bundesregierung hereinzufallen, sondern weiterhin auf Solidarität und gute Leistung im Krankheitsfall zu setzen.