Seit Jahren kommen zunehmend PatientInnen in die Notaufnahmen der Krankenhäuser, die keine Notfälle im klassischen medizinischen Sinne sind. Häufig unterscheiden sich die Krankheitsbilder kaum von denen im Wartezimmer einer Hausarztpraxis. Vielen Betroffenen kann mit einer ambulanten Behandlung geholfen werden, die teilweise auch in einer niedergelassenen Praxis hätte erbracht werden können.
Das steigende Patientenaufkommen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser zeigt, dass die Angebote im niedergelassenen Bereich offensichtlich einen Teil der Patientinnen und Patienten nicht mehr erreichen. Diese PatientInnen wollen ein niedrigschwelliges, sektorübergreifendes Versorgungsangebot. Bislang hat die sektorale Trennung im Gesundheitswesen eine entsprechende Reform der Notfallversorgung verhindert. Der Wille zur Kooperation zwischen Kliniken und den Vertretern der Kassenärzte ist begrenzt, ökonomische Interessen der jeweiligen Seite stehen oft im Vordergrund der Auseinandersetzungen. Auch die Gesetzesreformen der letzten Jahre haben an den bestehenden Missständen kaum etwas geändert. Das wollen wir ändern. In einem Positionspapier machen wir Vorschläge für eine Reform der Notfallversorgung:
Gemeinsames Autor*innenpapier von Dr. Harald Terpe, Maria Klein-Schmeink, Kordula Schulz-Asche und Elisabeth Scharfenberg