Anlässlich des Welttags der Sicherheit von Patientinnen und Patienten am 17. September 2020 erklären Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Gesundheitspolitik, und Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik sowie Berichterstatterin für Infektionsschutz:

„In diesem Jahr steht der Welttag der Patientensicherheit ganz im Zeichen der Versorgung von Patientinnen und Patienten während der Corona-Pandemie und des Arbeitsschutzes. Gerade zu Beginn der Pandemie haben weniger Menschen bei akuten Notfällen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen Krankenhäuser oder Arztpraxen aufgesucht. Auch viele chronisch Kranke haben aus Angst vor Ansteckungen regelmäßige Termine abgesagt. Diese Entwicklungen können gravierende Folgen für die Krankheitsverläufe haben und müssen im weiteren Pandemieverlauf ernstgenommen werden. Es muss künftig bei der Organisation der Gesundheitsversorgung und in der öffentlichen Gesundheitskommunikation verstärkt darauf hingewirkt werden, dass Menschen mit chronischen Erkrankungen oder akutem Behandlungsbedarf nicht aus Angst vor Infektionen eine notwendige Behandlung vermeiden. Allen Patientinnen und Patienten müssen jederzeit ein sicherer Zugang zum Gesundheitssystem und eine bedarfsgerechte Versorgung ermöglicht werden.

Die Sicherheit von Patientinnen und Patienten kann allerdings nur dann sichergestellt werden, wenn auch die Beschäftigten im Gesundheitswesen und in der Pflege gut geschützt sind. Sie sind einem erhöhten Risiko einer Infektion ausgesetzt. Wichtig ist, dass sie deshalb regelmäßig und kostenlos auf Covid-19 getestet werden können. Darüber hinaus muss der Schutz von Beschäftigten auch vor psychischen und physischen Belastungen endlich verstärkt in den Fokus der Gesundheitspolitik rücken. Denn Patientensicherheit und Arbeitsschutz sind zwei Seiten einer Medaille.“