Anlässlich des 8. Welt-Suizid-Präventionstages am 10. September 2010 erklärt MdB Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Gesundheitsausschuss:
„In unserer Gesellschaft ist Suizid immer noch ein Tabu-Thema, das mit vielen Vorurteilen behaftet ist. Durch einen differenzierten Umgang mit dem Thema in der öffentlichen Debatte kann die Suizid-Prävention verbessert werden. Das ist dringend erforderlich, denn auch im Jahr 2008 starben fast 10.000 Menschen durch Suizid. Damit sterben deutlich mehr Menschen durch Suizid als durch Unfalltod. In Münster wurden im Jahr 2008 17 Tote durch Suizid festgehalten. Die tatsächliche Zahl liegt noch darüber, da die Statistik nur diejenigen Suizidopfer mit Erstwohnsitz Münster erfasst. Treffen kann es jeden. Vor allem Jugendliche und ältere Menschen sind gefährdet, deren Lebenssituationen sich verändert haben.
Der Welttag der Suizidprävention soll ein Signal der Hoffnung geben und das Tabu, über Suizid zu sprechen, aufbrechen. Auch die Angehörigen und Freunde von suizidgefährdeten Menschen brauchen mehr Aufmerksamkeit. Jeder Suizid hat Auswirkungen auf 6 bis 23 Menschen. Vor allem die Kinder dürfen wir bei einem Selbstmord in der Familie nicht allein lassen. Ihre Trauer wird erst seit wenigen Jahren wahrgenommen. Um Hinterbliebenen eine Anlaufstelle zu bieten, haben sich unterschiedliche Initiativen gegründet. Die Krisenhilfe Münster bietet Hilfe nicht nur für Menschen mit Selbstmordgedanken, sondern unterstützt alle, die sich in einer akuten Krise befinden. Für Angehörige von Suizid-Opfern bietet die Krisenhilfe seit Jahren ein Trauerseminar an. Für 2010 ist die Initiierung einer Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene geplant.“