Zum Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober erklärt Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte:
Die scheidende Bundesregierung unter Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat das Thema seelische Gesundheit sträflich vernachlässigt. Nicht einmal im zuletzt von der Koalition beschlossenen Gesetz zur Förderung der Prävention spielte die seelische Gesundheit eine Rolle. Die Tatenlosigkeit der vergangenen Wahlperiode muss ein Ende haben. Wir brauchen endlich Konzepte für eine bessere Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie zur Prävention und Rehabilitation.
Wir brauchen mehr gemeindenahe ambulante Angebote wie Krisenhilfen, mehr integrierte Versorgungsangebote, müssen die Übergänge zwischen stationärer und ambulanter Versorgung verbessern sowie die Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Sozialberufen stärken. Wir fordern einen Aktionsplan für seelische Gesundheit, in dem Bund und Länder gemeinsam die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen weiterentwickeln und die bestehenden Defizite abbauen. Nordrhein-Westfalen kann hierfür mit der Initiative "Starke Seelen" ein Vorbild sein, um bereits die seelische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern.
Die zukünftige psychiatrische Versorgung muss flexibel sein und personenzentriert. Das von der scheidenden Regierung beschlossene pauschale Psychiatrieentgeltsystem muss vor der budgetwirksamen Einführung den besonderen Behandlungsaufwand bei Kindern und Jugendlichen sowie bei chronisch Schwererkrankten sicherstellen. Darüber hinaus brauchen wir einen vorurteilsfreien Trialog zwischen Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und den professionell in der Psychiatrie Tätigen.