Der jetzt vom Bundesgesundheitsminister vorgelegte Vorbereitungsstand für Herbst und Winter zeigt, dass das BMG erneut spät dran ist und darauf vertraut hat, dass die Impfungen es schon richten werden. Doch schon im Frühjahr war klar, dass die Impfung von Kindern und Jugendlichen nicht rechtzeitig vor dem Ende der Sommerferien kommen wird. Die Bundesregierung hat es versäumt hierauf frühzeitig mit Schutzkonzepten, Luftfiltern etc. zu reagieren.

Das enorme Echo auf niedrigschwellige Impfangebote vor Ort zeigt, dass das Potential hier noch lange nicht ausgeschöpft ist. Die Zahl derer, die mit gezielter Ansprache überzeugt werden können ist nach wie vor enorm. Jede Impfdosis, die weggeworfen werden muss, stellt der Impfkampagne der Bundesregierung ein Armutszeugnis aus. Spahns Vorschlag, die Kostenfreiheit der Tests ab Oktober aufzuheben, sehe ich sehr kritisch. Es fehlt auch jede Aussage, wie das Fortbestehen der Testinfrastruktur gewährleistet werden soll.  Im Herbst wird das Infektionsgeschehen wieder zunehmen, da wäre es nicht verantwortbar, dass  Bürgertests künftig nur noch gut betuchten Menschen zur Verfügung stehen. Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, müssen zwar hinnehmen, dass es im Alltag deutliche Vorteile hat, wenn man geimpft ist. Wenn nun aber wegen des Wegfalls der kostenfreien Tests weniger Testungen stattfinden, dann schadet das allen und nicht nur den Ungeimpften.“