Zum aktuellen IGeL-Report des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes erklärt Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Gesundheitspolitik:

Bei den Individuellen Gesundheitsleistungen liegt noch immer einiges im Argen. Patientinnen und Patienten fühlen sich nach wie vor bedrängt, verunsichert oder überfordert. Die am häufigsten verkauften Individuellen Gesundheitsleistungen, die als eher schädlich als nützlich gelten, gibt es weiterhin bei den Augen- sowie Frauenärztinnen und -ärzten. Besonders perfide ist, dass jetzt offenbar auch die Angst vor einer Covid 19-Infektion ausgenutzt wird: Vielen Patientinnen und Patienten, ohne jegliche Symptome, wurde ein Antikörpertest aufgeschwatzt. Bei der Interpretation der Testergebnisse wurden sie dann allein gelassen.

Die geltenden Regeln zum Umgang mit IGeL, wie sie sich beispielsweise im Patientenrechtegesetz finden, müssen endlich durchgesetzt werden. Patientinnen und Patienten müssen sich unabhängig und umfassend über Nutzen, Risiken, Alternativen und Kosten dieser Selbstzahlerleistungen informieren können. Sie dürfen niemals gedrängt oder gar unter Druck gesetzt werden. Zudem gibt es entgegen der rechtlichen Vorgaben allzu oft weiterhin keinen schriftlichen Behandlungsvertrag.