Zur Veröffentlichung der Studie zur Glücksspielsucht erklärt die Münsteraner Abgeordnete Maria Klein-Schmeink: "Angesichts massiver Umsatzsteigerungen bei Spielautomaten und einem Anstieg der Zahl Spielsüchtiger dürfen wir in den Kommunen und auf Bundesebene nicht die Gefahren von Spielautomaten tatenlos hinnehmen. Spielautomaten sind die Glückspielform mit dem höchsten Suchtpotenzial. Ich halte die Einführung einer "Spielkarte" wie Minister Rösler sie vorschlägt für wirkungslos, weil sie lediglich einen Höchstverlust am Tag festlegt. Der liegt allerdings bei 200 Euro. Es kann so sehr schnell zu hohen Einkommensverlusten im Monat kommen. Solche Placebo-Maßnahmen können den Problemen Suchtkranker nicht entgegenwirken. Der Vorschlag der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), Spielautomaten aus Gaststätten zu verbannen, ist dagegen grundsätzlich zu begrüßen, weil hier zusätzlich Alkohol ins Spiel kommt. Leider ist sie von den liberalen Glücksspielrittern Wirtschaftsminister Brüderle und Gesundheitsminister Rösler zurückgepfiffen worden. Allein in Münster gibt es rund 180 Automaten in Gaststätten und in 51 Betriebsstätten weitere 500 Geldspielautomaten mit Gesamteinnahmen von über 11 Millionen Euro im vergangen Jahr. Problematisch ist dabei auch die Zunahme von Spielhallen mit Mehrfachkonzession. Leider haben die Kommunen derzeit nur wenig Spielraum, Genehmigungen für Spielhallen zu versagen. Deshalb berät der Gesundheitsschuss des Bundestages in der kommenden Woche einen Antrag der grünen Bundestagsfraktion, in dem wir eine Änderung der Baunutzungsverordnung fordern. Wir wollen, dass Spielhallen künftig als eigenständige Kategorie geführt werden und außerhalb von Gewerbegebieten nur noch in Ausnahmefällen genehmigt werden können. Eine Erteilung von Mehrfachkonzessionen muss gleichzeitig unmöglich gemacht werden."