Die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink besuchte den Leiter des Jobcenters Münster, Ralf Bierstedt, um mit ihm über die im Bundestag anstehende Reform der arbeitsmarktpolitischen Förderung zu diskutieren. Bierstedt machte deutlich, dass eine gute Konjunktur noch lange nicht bedeute, dass sich die Situation der Langzeitarbeitslosen und deren Familien verbessere. Die Zahlen zeigten vielmehr, dass die Anzahl der Hilfebedürftigen nur minimal abgenommen hat. "Es kommt sehr stark darauf an jeden Einzelnen zu stärken und individuell zu fördern. Dazu brauchen wir Mittel, die diese Art der individuellen Förderung kostet, hat aber auch nachhaltige Erfolge", sagt Bierstedt. Bereits im letzten Jahr wurden die Bundesmittel erheblich gekürzt, die neuerliche Kürzung werde dazu führen, dass für Münster voraussichtlich erneut rund 1 Mio € weniger zur Verfügung stehen. Das werde dem Notwendigen nicht gerecht. Maria Klein-Schmeink wies im Hinblick auf den demografischen Wandel daraufhin wie kurzsichtig eine solche Sparpolitik sei, zudem verstelle sie gerade jungen Menschen eine vernünftige Zukunftsperspektive. Sie betont, dass es für Menschen mit massiveren Arbeitsmarkthemmnissen auch öffentlich geförderte, dauerhafte Arbeitsmöglichkeiten geben müsse. Der ersatzlose Wegfall der Arbeitsgelegenheiten trifft zum Beispiel Menschen mit psychischen Erkrankungen hart, denn vielfach sind sie den Belastungen am ersten Arbeitsmarkt noch nicht gewachsen, wünschen aber dringend Arbeit und Beschäftigung. "Da wird an völlig falscher Seite gespart. Der massive Anstieg psychischer Erkrankungen muss ernst genommen werden. Diese Menschen brauchen nach Behandlung und Rehabilitation eine realistische Perspektive" bekräftigt Klein-Schmeink. Maria Klein-Schmeink wünschte Ralf Bierstedt viel Glück beim weiteren Aufbau des neuen Jobcenters in kommunaler Regie, das am 1.Januar 2012 starten wird. "Es bestehen gute Chancen nun die Kinder- und Jugendarbeit, Wohn- und Sozialberatung, Schuldner- und Suchtberatung enger mit der Arbeitsmarktintegration abzustimmen und zu verbinden." Sie regte dazu einen engen Austausch mit den kommunalen Gremien an.
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