Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion Maria Klein-Schmeink kritisiert die Verordnung der Stadt Münster, nach der Bürgerinnen und Bürger aus den Kreisen Warendorf und Gütersloh zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Stadtgebiet und am Arbeitsplatz aufgefordert werden. Diese Aufforderung entspricht in dieser Weise weder den gängigen Hygiene- und Abstandspflichten noch den Verpflichtungen, die in den betroffenen Kreisen selbst gelten. 

„Das ist populistisch und kein ernsthafter Infektionsschutz. Anstatt den regionalen Zusammenhalt zu stärken und Solidarität beim Umgang mit Infektionsherden zu zeigen, wird lokalegoistisch ohne Sinn und Verstand agiert. Gerade Münster mit seinen vielfältigen Beziehungen ins Umland, mit täglich mehr als 100.000 Einpendlerinnen und -pendlern braucht den Zusammenhalt über die Stadtgrenzen hinweg.“   

Maria Klein-Schmeink appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger weiterhin die Hygiene- und Abstandsregelungen zu achten: „Und überall da, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, sollte ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Der wirkt umso besser, wenn alle ihn tragen, nicht nur Einzelne. Infektionscluster können sehr plötzlich und überall auftauchen, das Virus ist weiterhin da, auch wenn wir wenige Neu-Infektionen vor Ort haben. Solidarität statt Kirchturmdenken ist gefragt – nur so kommen wir weiterhin gut durch diese Krise!“  

Ähnlich hatten sich auch die Bürgermeister des Kreises Warendorf in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Lewe geäußert und für mehr Solidarität bei aller gebotenen Vorsicht geworben. Denn auch viele Münsteranerinnen und Münsteraner arbeiteten in der Region, pendelten täglich in die derzeit betroffenen Kreise. „In einer solchen Situation sollte vielmehr über gegenseitige Hilfe bei  Testungskapazitäten und möglicherweise klinischer Versorgung nachgedacht werden“, so die Gesundheitspolitikerin.