Zur Debatte um die Äußerungen des Vorstandsvorsitzenden der Krankenkasse Barmer-GEK, Christoph Straub, überflüssige Krankenhausbetten zu reduzieren, sagt die Münsteraner Abgeordnete Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte: „Die Diskussion um überzählige Krankenhausbetten greift eindeutig zu kurz und geht an der eigentlichen Zukunftsaufgabe vorbei. Das ein oder andere Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen mag vielleicht überflüssig sein, ich bezweifele aber, dass sich die Länge der Krankenhausbehandlung noch weiter massiv senken lässt oder ein massiver Bettenabbau die Versorgungsprobleme lösen wird. Das zentrale Thema ist, wie wir unsere ambulante und stationäre gesundheitliche Versorgung besser verzahnen und die Bedürfnisse der Patienten in den Vordergrund stellen können. Das vor kurzem von den Regierungsfraktionen verabschiedete Versorgungsstrukturgesetz hat uns an dieser Stelle leider keinen Schritt weitergebracht. Im Gegenteil, man hat ein Gesetz verabschiedet, in dem der Krankenhausbereich vollständig ausgeklammert wurde. Zudem müssen die Krankenhäuser einen Sparbeitrag erbringen, der dazu führt, dass sich die Situation in der Krankenpflege weiter verschlechtern wird. Schon jetzt fehlt häufig das Personal um persönliche Ansprache und Zuwendung zu gewährleisten. Gerade ältere Menschen brauchen nach einem Krankenhausaufenthalt eine gut abgestimmte medizinische Nach- und Versorgung. Dafür bedarf es gut abgestimmter Behandlungswege und fester Ansprechpartner, die die Patienten dabei begleiten. Heute müssen sie oft allein durch den Dschungel zwischen Krankenhausbehandlung, Anschluss-Reha, Facharzt und Hausarzt finden. In vielen Fällen muss auch medizinische Behandlung und Pflege aufeinander abgestimmt werden. Es ist ein schwerer Fehler, dass diese Zukunftsaufgaben so sträflich vernachlässigt werden.“
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