Wir wissen nun schon seit ungefähr eineinhalb Jahren, dass die ePA zum Start nicht perfekt sein würde. Und natürlich ist es bei jedem Digitalprojekt normal, dass der Funktionsumfang mit der Zeit stetig wächst. Aber wenn zum Start am 1. Januar 2021 nur eine Handvoll Ärztinnen und Ärzte technisch in der Lage sein werden, die ePA zu befüllen, dann muss man sich doch schon fragen, welchen Mehrwert die Akte zu Beginn überhaupt bietet. Versicherte stehen also vor einer Akte, die monatelang nur sehr begrenzten Nutzen haben wird. Dazu droht eine große Verunsicherung durch den Streit zwischen Spahn und dem Bundesdatenschutzbeauftragen, an dessen Lösung das BMG offenbar wenig interessiert ist. Anstelle konstruktiver Lösungsansätze beharrt das BMG darauf, im Recht zu sein. Und das alles nur, um einen politisch gesetzten Termin zu halten. Das ist unverständlich und untergräbt das große Potenzial, das die ePA eigentlich hat. Es wird höchste Zeit, dass die Kommunikation angepasst wird.

Wir haben eine Kleine Anfrage dazu an die Bundesregierung gestellt, die Antwort finden Sie hier.