Zum Weltgesundheitstag 2012 am 7. April erklären die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte und die Landtags-Kandidatin Josefine Paul: Die demografische Entwicklung wird oft beschworen, aber die notwendigen Handlungsschritte bleiben noch immer auch in der Gesundheitspolitik aus. So führen der Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen und die Alterung zu veränderten Relationen: Auf 100 Personen zwischen 20 und 65 kamen im Jahr 2009 insgesamt 34 Personen über 65; im Jahr 2030 werden es bereits 48,9 Personen sein. Allein die Zahl der Demenzkranken wird sich nach aktuellen Prognosen bis 2050 verdoppeln. "Angesichts dieser Fakten ist nicht nachvollziehbar, dass Prävention und Gesundheitsförderung nach wie vor ein Schattendasein führen. Deutschland ist Weltmeister bei der Medizintechnik und in modernen Behandlungsmethoden. Bei der Prävention sind wir Entwicklungsland", sagt Maria Klein-Schmeink. Gesundheitsstudien zeigen, dass die derzeitigen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten den Verlauf einer Demenz nur in einem sehr bescheidenen Ausmaß positiv beeinflussen. Deshalb kommt der Prävention durch die Einschränkung der Risikofaktoren eine besondere Bedeutung zu. Dabei gilt wie bei allen großen Volkskrankheiten: Gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung, maßvoller Alkoholkonsum und der Verzicht auf Rauchen können gesundheitliche Risiken mildern und sind gleichzeitig einfache und hochwirksame Strategien für ein langes Leben in guter Gesundheit. Die Bundesregierung verschleppt die seit zwei Jahren immer wieder angekündigte Präventionsstrategie genauso wie die notwendigen Reformen in der Pflege. Damit werden die drängendsten Probleme nicht angepackt. Wir müssen heute die Voraussetzungen für ein gesundes Altern schaffen. Dafür brauchen wir die Kommunen: In den örtlichen Altenhilfestrukturen, Quartiersstützpunkten, Mehrgenerationenhäusern, Seniorentreffs, Sportverbänden und weiteren Einrichtungen gibt es viele Anknüpfungspunkte für die Gesundheitsförderung vor Ort. Vor allem mobil eingeschränkte ältere Menschen brauchen mehr zugehende Angebote. „Wir fordern ein Handlungsprogramm zur Prävention älterer Menschen, das durch frühzeitig Ansprache zu sozialen, sportlichen und anderen Aktivitäten anregt“, betont Josefine Paul. Das Programm soll vor allem ältere Menschen nach kritischen Lebensereignissen, sozial benachteiligte ältere Menschen, ältere Migrantinnen und Migranten, mobil eingeschränkte Menschen und ältere Menschen mit Behinderungen berücksichtigen. Gerade in Münster gibt es eine Vielzahl von Vereinen und Ehrenamtlichen, die wir in ein solches Handlungsprogramm einbeziehen können. Maria Klein-Schmeink will solche Aktivitäten in Zukunft über ein Präventionsgesetz mit regionalen Budgets fördern. "Hier können wir mit kleinem, aber beständigem Geld vor Ort viel bewirken." Die Pressemitteilung im PDF-Format