Zur Bekanntmachung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes für das Jahr 2015 in der gesetzlichen Krankenversicherung durch das Bundesgesundheitsministerium erklärt Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Gesundheitspolitik:
Die vollmundige Ankündigung einer Entlastung für viele Versicherte war von vornherein nicht realistisch. Von der Einschätzung des Ministers, 20 Millionen Mitglieder und damit mehr als ein Drittel der gut 52 Millionen Mitglieder würden durch die GKV-Finanzreform entlastet, kann keine Rede mehr sein. Klar ist, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag der Versicherten in den nächsten Jahren deutlich ansteigen wird. Allein von 2014 auf 2015 erwartet der GKV-Schätzerkreis Ausgabensteigerungen von über neun Milliarden Euro. Dieser Trend wird sich fortsetzen und allein auf dem Rücken der Versicherten ausgetragen. Dafür hat die Bundesregierung mit dem Einfrieren des Arbeitgeberbeitrags gesorgt.
Minister Gröhe erwartet einen zunehmenden Wettbewerb der Kassen um gute Angebote und eine hochwertige Versorgung. Das Gegenteil wird der Fall sein: Ein reiner Preiswettbewerb um den niedrigsten Beitragssatz wird die Kassen von Investitionen in eine bessere Versorgung abhalten. Im schlechtesten Fall verführt er dazu, besonders teure Versicherte durch Kundenunfreundlichkeit wegzumobben.