Zu den Eckpunkten des Gesundheitsministeriums zur Reform der Psychotherapeutenausbildung (das Ärzteblatt berichtet http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/71192) erklärt Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:
„Es ist erfreulich, dass sich bei der Novellierung der Psychotherapeutenausbildung jetzt endlich etwas bewegt, nachdem die Bundesregierung die Reform über Monate verschleppt hat. Bisher hat das Gesundheitsministerium jedoch nur erste Eckpunkte vorgelegt. Der lange angekündigte und immer wieder verschobene Referentenentwurf liegt immer noch nicht vor. Es ist unklar, wie die Große Koalition so ihr Reformversprechen aus dem Koalitionsvertrag bis zu den Wahlen einlösen will. Zudem bleibt das zentrale Thema der Weiterbildung komplett im Dunkeln. Dabei ist gerade die prekäre finanzielle Situation vieler Ausbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein zentraler Grund für den Reformbedarf.
Der Behandlungsbedarf aufgrund psychischer Erkrankungen steigt kontinuierlich an und macht deutlich, wie wichtig eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige psychotherapeutische Versorgung ist. Die Psychotherapeutenausbildung legt dafür den Grundstein. Mit der Reform muss die Bundesregierung deswegen unter anderem die Grundlagen für eine Ausbildung nach hohen Qualitätsstandards und für eine angemessene Vergütung der Ausbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer vergleichbar anderer Berufsgruppen schaffen. Die prekäre finanzielle Situation vieler Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung ist nicht hinnehmbar und erschwert den Zugang zu diesem Berufsfeld.“