Die Digitalisierung verspricht das Gesundheitswesen grundlegend zu verändern. Dies bedeutet für Patientinnen und Patienten, Verbraucherinnen und Verbraucher, für die Gesundheitspolitik als auch für alle im Gesundheitswesen Tätigen Chance und Herausforderung zugleich. Umso bedeutsamer ist es, sie aktiv im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu gestalten sowie Risiken offen zu diskutieren und mögliche Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Die Chancen sind vielfältig, doch um diese auch Realität werden zu lassen, bedarf es einer Politik, die diese Entwicklung gestaltet und nicht nur davon redet, die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu stellen. Patientinnen und Patienten müssen auch wirklich in die Lage versetzt werden, zu zentralen, mitgestaltenden Akteuren der Digitalisierung zu werden.
Die große Koalition hat sich in dieser Legislaturperiode bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens mit kleinen Schritten begnügt und damit den schon von der schwarzgelben Vorgängerregierung erzeugten Stillstand nicht auflösen können. Eine flächendeckende funktionierende Telematikinfrastruktur ist noch immer Wunschdenken, die Elektronische Gesundheitskarte ist noch immer nicht mehr als ein Ausweis mit Foto, patientenbezogene Anwendungen kommen über den Status von kleinen Modellösungen nicht hinaus, der Medikationsplan steht noch auf dem Papier.
Wir setzen uns dafür ein, dass der Digitalisierung im Gesundheitswesen als patientenorientiertem Projekt in der nächsten Wahlperiode endlich zum Durchbruch verholfen wird.
Um diese Forderung zu unterstreichen habe ich zusammen mit Kordula Schulz-Asche, Harald Terpe, und Elisabeth Scharfenberg als AG Gesundheit der grünen Bundestagsfraktion und Konstantin von Notz als netzpolitischer Sprecher unserer Fraktion grundsätzliche Überlegungen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen formuliert.
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