Nach einem Besuch in der "Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard" in Münster-Hiltrup fasst die Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Prävention und Patientenrechte Maria Klein-Schmeink, ihre Eindrücke nach der Diskussion mit Schulleitung, den Auszubildenden und LehrerInnen zusammen: "Wir müssen den Beschäftigten in der Krankpflege mehr Wertschätzung zukommen lassen, denn Krankenhausbehandlung ohne qualifizierte Pflege geht an den Menschen vorbei. Die Bedingungen in der Krankenpflege sind heute leider nicht so, dass junge Menschen diesen Beruf dauerhaft ausüben wollen. Mich hat der Hinweis einer Schülerin sehr betroffen gemacht, als sie deutlich machte, dass sie die praktische Tätigkeit sehr schätzt, sich aber nicht vorstellen kann, aufgrund der Rahmenbedingungen im Arbeitsalltag lange in diesem Beruf zu arbeiten zu können. Qualität in der Krankenpflege, Empathie und Zeit für die Patientinnen und Patienten sind in der stationären Behandlung nicht wegzudenken sondern maßgeblich für den Heilungsprozess. Die Arbeitsbedingungen müssen genügend Zeit für die persönliche Zuwendung lassen. Zudem wird man künftig nur Nachwuchs gewinnen können, wenn die Arbeitsbedingungen familienfreundlich gestaltet werden und die Arbeitsverdichtung zurückgenommen wird. Als Sprecherin für Prävention ist mir zudem die Ausgestaltung alternsgerechter Arbeitsplätze wichtig, denn die Wenigsten können sich heute vorstellen bis zur Rente im Krankenhaus zu arbeiten. Es ist absurd einen solchen Zukunftsberuf so unattraktiv und belastend auszugestalten. Diese schlechten Bedingungen für die Pflege sind Folge der Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf Fallpauschalen, aber auch Folge einseitiger, außerordentlicher Sparauflagen durch die Bundespolitik bei den Krankenhäusern. In der Krankenpflege ist deshalb nach Jahren mit Arbeitsverdichtung und Personalabbau das Ende der Fahnenstange erreicht. Gute Krankenpflege fördert den Heilungsprozess und kann nur mit zufriedenem, motivierten und genügenden Mitarbeitern in der Pflege gelingen. Hier sind Politik und die Krankenhausträger gleichermaßen gefragt." Die Schülerinnen und Schüler überreichten Frau Klein-Schmeink abschließend einen Brief mit 60 Unterschriften in dem sie um Unterstützung ihrer Forderungen baten. Insbesondere geht es dabei um eine verbesserte Pflegekraft-Patienten-Relation, Entlastung von pflegefremden Aufgaben, klare Aufgabenabgrenzung und Verantwortungskompetenz in der Pflege sowie die Einrichtung einer Pflegekammer als berufsständische Vertretung. An der Zentralschule werden zur Zeit rund 315 Schülerinnen und Schüler zum Gesundheits- und Krankenpfleger ausgebildet, seit 2012 befinden sich 25 Schülerinnen in Teilzeitausbildung, einem Projekt, das es bundesweit nur selten gibt. Die Ausbildung findet in Kooperation mit Kliniken in Münster und dem Münsterland statt. Es werden auch Kinderkrankenpflegekräfte ausgebildet und in Zusammenarbeit mit der Mathias-Hochschule in Rheine besteht die Möglichkeit des Bachelor Studiengangs Pflege.
Die Pressemitteilung im PDF-Format
und als Bericht auf der Homepage der Zentralschule für Gesundheitsberufe St. Hildegard
Das Schreiben der SchülerInnen im PDF-Format