Bezüglich der Forderungen von Ministerin von der Leyen, fehlendes Personal in Kindertagesstätten durch Hartz IV-Empfängerinnen und Empfänger auszugleichen, äußern die Münsteraner Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink und Josefine Paul, grünes Mitglied im Landtag NRW und stellvertretene Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion, ihren Unmut.
"Mit diesem Vorschlag zeigt die Bundesregierung erneut, dass sie keinen vernünftigen Ansatz hat, um den zukünftigen Anspruch von Eltern auf einen Kita-Platz zu gewährleisten. Anstelle der Erarbeitung eines wirklichen Konzepts, wird auf zweifelhafte Weise geflickschustert. Gleichzeitig verschwendet die Regierung die für den Kita-Ausbau dringend notwendigen Mittel für das "Betreuungsgeld", das diejenigen bekommen, die keinen Kitaplatz in Anspruch nehmen. Geld, das dann vor Ort fehlt, um die Plätze zu schaffen, auf die andere Eltern so dringlich warten. " ärgert sich Klein-Schmeink.
"Die Pläne der schwarz-gelben Regierung zeigen, dass sie ein merkwürdiges Verständnis davon hat, was Qualität in den Kitas bedeutet. Die Betreuung und Förderung von Kindern in der frühkindlichen Bildung erfordern eine vernünftige Ausbildung, keinen Schnelldurchlauf!" ergänzt Josefine Paul und moniert weiter: "Diese populistische Forderung, Arbeitslose im Schnellverfahren für Berufe auszubilden, in denen ein Mangel an Fachkräften herrscht, ist nicht neu. Diesen unsinnigen Vorschlag mussten wir ja auch schon bei der Diskussion um den Mangel an Pflegefachpersonal ertragen. Letztlich ist dieser Ansatz auch gegenüber den Arbeitslosen unverantwortlich. Mir erscheint eine Vermittlung in das ursprüngliche Berufsfeld noch immer sinnvoller als eine Ausbildung zur Hilfskraft. Das ist auch eine Frage von Respekt."
Beide Grünen Politikerinnen glauben nicht, dass durch die Qualifizierung von Arbeitslosen das Problem fehlender Kita-Plätze gelöst werden kann. Das zeigen auch bestehende Erfahrungen: Ende April war durch eine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion bekannt geworden, dass bereits zwischen 2008 und 2011 bundesweit 2056 arbeitslose Personen eine entsprechende Weiterbildung für den Kita-Bereich begonnen hatten. Erfolgreich abgeschlossen haben diese Ausbildung jedoch nicht einmal die Hälfte von ihnen.
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