Anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse zur Gesundheit von Geflüchteten in Deutschland im WIdOmonitor 1/2018 der AOK erklärt Maria Klein-Schmeink:
Das deutsche Gesundheitssystem gewährleistet derzeit keine bedarfsgerechte Versorgung für Geflüchtete. Besonders eklatant sind die Mängel in der Versorgung traumatisierter und psychisch kranker Geflüchteter. Nur ein geringer Teil von ihnen erhält aktuell eine angemessene Behandlung. Das ist verantwortungslos. Denn so wird die Chronifizierung der Leiden in Kauf genommen und die Integration gefährdet.
Die Bundesregierung verweist gern auf die Länder und Kommunen. Doch für viele Geflüchtete ist mittlerweile das Regelsystem der gesundheitlichen Versorgung zuständig und damit der Gesundheitsminister und die Regierungsfraktionen. Traumatisierte Geflüchtete brauchen Zugang zu psychotherapeutischen Beratungs- und Behandlungsangeboten. Diese müssen deshalb ausgebaut, die Finanzierung endlich gesichert sowie die Kostenübernahme für Dolmetschereinsätze gesetzlich geregelt werden. Eine bedarfsgerechte medizinische Versorgung aller in Deutschland lebenden Menschen ist ein humanitäres sowie verfassungsrechtliches Gebot und auch ein wichtiger Faktor für gelingende Integration.