Noch beherrschen die Bilder der Atommülltransporte nach Gorleben die Medien, da sind schon wieder neue Transporte in Planung. „951 Brennelemente sollen in drei Transporten vom Transportbehälterlager in Ahaus nach Majak in Russland verschickt werden – vermutlich noch bis April 2011“ erklärt Svenja Liehr, Vorstandssprecherin des grünen Kreisverbands Münster. Ein deutsch-russisches Abkommen über den Transport ist laut Süddeutscher Zeitung inzwischen beinahe unterschriftsreif. „Zwar wurden die Brennelemente ursprünglich von der Sowjetunion an die DDR geliefert und werden im Rahmen des Programmes Russian Research Reactor Fuel Return ‚zurückgegeben‘,“ ergänzt Daniel Sandhaus, Co-Sprecher des KV Münster, „Allerdings ist Majak mit Sicherheit kein geeigneter Ort für die Lagerung! Die Umgebung rund um die Atomanlage dort ist seit einem Unglück im Jahre 1957 schwer verstrahlt, auch heute ist die Sicherheitslage nicht ausreichend. Das ‚Problem Atommüll‘ wird also einfach abgeschoben!“ Auch die beiden grünen Abgeordneten aus Münster, Maria Klein-Schmeink MdB und Josefine Paul MdL, sehen die erneuten Transporte mit Besorgnis. „Wenn in Kürze die Castoren wieder durchs Münsterland rollen, dann hat die Bundesregierung aus den Protesten am letzten Wochenende nichts gelernt! Ich hoffe, Norbert Röttgen gibt sich als neuer CDU-Landesvorsitzender in NRW mehr Mühe seiner Rolle gerecht zu werden, als er es als Umweltminister tut, “ entrüstet sich Paul über die geplanten Transporte. Laut Maria Klein-Schmeink MdB werden die massiven Proteste gegen die Atompolitik von Schwarz-Gelb weitergehen: „Ein Ende ist nicht in Sicht: Durch die Laufzeitverlängerung wird auch der Zuwachs an Atommüll noch einmal ansteigen. Kosten für Lagerung und Transport tragen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Zeitgleich verdienen sich die Energiekonzerne eine goldene Nase. Der Regierung mag das recht sein – die Bevölkerung wird das nicht hinnehmen!“