Zum internationalen Tag der seelischen Gesundheit am kommenden Sonntag (10. Oktober) richtet die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink einen Apell an die Arbeitgeber und die Arbeitsverwaltungen:
Die Zunahme von Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung aufgrund einer seelischen Erkrankung muss uns alarmieren. Viele Studien zeigen, dass häufig Stress am Arbeitsplatz und Arbeitslosigkeit die Ursache sind. Die Einnahme von immer mehr Psychopharmaka, um gerade mal noch zu funktionieren, darf aber nicht die einzige Antwort auf diese Entwicklung bleiben. Arbeitgeber sind aufgerufen dafür zu sorgen, dass die Beschäftigten noch mithalten können und Arbeit nicht krank macht. Die betrieblichen Gesundheitsförderung muss sich auf neue Herausforderungen einstellen: Angebote beispielsweise zur Stressbewältigung sind heute wichtiger geworden. Gesundheitsförderung darf sich daher nicht nur auf Rückenschutzprogramme beschränken, sondern muss Körper und Seele einbeziehen. Auch im Bereich der Zuwanderer muss mehr getan werden, sie leiden sehr viel häufiger als Einheimische an einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung. Sie erhalten aber sehr selten eine ambulante Psychotherapie, das muss sich ändern. Bei fehlender Sprachkompetenz ist Therapie in der Muttersprache oder der Einsatz eines Dolmetscherdienstes notwendig. Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen muss Standard werden. Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass Flüchtlinge, Kriegsflüchtlinge und Folteropfer einen besseren Zugang zur therapeutischen Behandlung erhalten.