Ab Juli 2015 droht dem Berufsstand der Hebammen das Aus! 
Aus Solidarität mit den Hebammen finden derzeit in Deutschland viele Kundgebungen statt. Am kommenden Samstag, 15. März findet ein Elternprotest auch in Münster statt: von 10 Uhr bis 12 Uhr werden zahlreiche Mütter, Väter, Kinder, Großeltern u.v.m. in der Stubengasse erwartet, um ihrem Widerstand lautstark Ausdruck zu verleihen. An dieser Kundgebung werde ich mich beteiligen.
An den Demonstrationen erkennt man die kritische Situation der freiberuflichen Hebammen in Deutschland: Die Kosten der Haftpflichtversicherung für Geburtshelferinnen waren in den letzten Jahren explodiert. Während im Jahr 2009 der Jahresbeitrag noch 2370,48 Euro betrug, war er im Jahr 2013 auf 4.480 Euro gestiegen. Durch die niedrigen Löhne von oftmals 7,50 Euro pro Stunde mussten sich 20% der Freiberuflichen einschränken und können die ursprünglichste Hebammentätigkeit, die Geburtshilfe, nicht länger ausüben, Tendenz steigend. Ohne dieses Aufgabengebiet zahlen sie „nur“ mehrere hundert Euro, statt mehrere tausend im Jahr. Arbeiten dürfen Hebammen ohne die Versicherung nicht. Nun kündigt die Nürnberger Versicherung die Haftpflichtversicherung im Hebammensegment zum 30.06.2015. Die beiden verbliebenen Versicherungen werden den Versicherungsschutz nicht aufrecht erhalten können. Sämtliche freiberuflichen Geburtshelferinnen werden nicht länger ihre Arbeit verrichten dürfen und somit um ihre Existenz fürchten müssen. Damit wird die Wahlfreiheit für eine selbstbestimmte Geburt – ob in der Klinik, im Geburtshaus oder zu Hause- quasi abgeschafft. Schon jetzt schließen viele Geburtshäuser, in Münster bereits vor über einem Jahr. Freiberuflich tätige Hebammen resignieren und geben ihren Beruf auf.  Rund 21.000 Hebammen arbeiten noch in Deutschland, knapp 60% von diesen sind freiberuflich. Ein drastischer Rückgang der Hebammen in Deutschland wäre die Folge, sollten die Haftpflichtprämien nicht gesenkt werden. Weitere Informationen zur Kampagne der AG Elternprotest auf Facebook