Zur Woche der Seelischen Gesundheit möchte ich alle Menschen, die sich mit dunklen Gedanken tragen, die sich ängstlich fühlen, die sich sehr belastet fühlen, ermuntern, sich Hilfe zu holen. Eine psychische Erkrankung zu haben, in einer psychischen Krise zu stecken, ist kein Makel. Und darf kein Makel sein, sondern ist genauso normal, wie mit einer Erkrankung somatischer Art zum Arzt zu gehen. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass wir die Möglichkeiten, überhaupt Hilfe zu erhalten und Therapie zu finden, verbessern in Deutschland. Wir wissen, dass sehr, sehr viele Menschen, mehr als 20 Wochen auf einen Therapieplatz warten müssen. Wir wissen, dass es sehr viele Unterbrechungen zwischen einem Aufenthalt in einem psychiatrischen Krankenhaus und der nachsorgenden Hilfen gibt. Und das müssen wir verändern in Deutschland. Und das ist wichtiger denn je, denn wir haben auch lernen müssen in diesem Jahr, dass die Corona-Pandemie viele Menschen in eine psychische besondere Lage gebracht hat, viele Menschen leiden darunter, dass sie keinen Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen können, wochenlang vielleicht alleine waren, und auch die üblichen Wege, in Kontakt zu treten mit anderen Menschen schwieriger geworden sind, als es vorher war. Und deshalb immer wieder die Erinnerung daran, dass es ganz normal ist, in einer psychischen Krise zu stecken, und dass wir da alle aufmerksam sein müssen, Hilfe anbieten und wir als Gesundheitspolitik vernünftige Strukturen schaffen. Deshalb: lasst uns die Woche der seelischen Gesundheit nutzen, um offen zu sein, für Menschen, wo wir sehen, dass sie vielleicht ein Problem haben, Gesprächsbereitschaft zeigen, hilfsbereit sein, zuhören, achtsam sein, das sind schon wichtige Hilfestellungen, die wir denjenigen geben können, die es gerade nicht so leicht haben.
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