Anlässlich des am 04.06.2013 vorgestellten Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse zur psychischen Belastung durch prekäre Arbeitsverhältnisse erklärt die grüne Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte:
Die TK-Studie belegt eindrucksvoll, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse krank machen. Insbesondere Männer, die befristet, in Teilzeit oder in Leiharbeit beschäftigt sind, weisen ein deutlich erhöhtes Risiko auf, psychisch zu erkranken. So bekommen etwa Männer in Teilzeitarbeit 53 Prozent mehr Antidepressiva verschrieben als Vollzeitbeschäftigte.
Durch die aktuelle Studie wird erneut enormer gesundheitspolitischer Handlungsbedarf, aber auch das große Potential für sinnvolle Präventionsarbeit in diesem Bereich offenbar. Die Merkel-Regierung hat die Problematik drei Jahre lang ignoriert und erst im März den Entwurf eines Präventionsgesetzes vorgelegt, der viel zu kurz greift. Eine Antwort auf die zentrale Herausforderung, nämlich die Reduzierung der Gesundheitsrisiken für sozial Benachteiligte wie etwa die prekär Beschäftigten, bleibt die Bundesregierung darin komplett schuldig.
Gesamtgesellschaftliche Probleme wie das der krankmachenden Arbeitsverhältnisse kann man nicht lösen, indem man den Medienetat der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aufbläht. Wir brauchen vielmehr im Fall berufsbedingter psychischer Belastungen ein Zusammenwirken von Maßnahmen zum Arbeitsschutz, zur Begrenzung von Leiharbeit und prekärer Beschäftigung.