In Deutschland haben sich 2013 rund 10.000 Menschen das Leben genommen. Durch Suizid sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Überdosis illegaler Drogen, HIV/AIDS und Gewalttaten zusammen. Zudem unternehmen jährlich mehr als 100.000 Menschen einen Suizidversuch.
Ca. jeder dritte Suizid wird von einem Menschen über 65 Jahren verübt. Fehlende soziale Kontakte und Einsamkeit, Pflegebedürftigkeit durch chronische Erkrankungen, aber auch Altersarmut und das Gefühl, zur Last zu fallen, werden als Gründe für Alterssuizide genannt. Die Bedürfnisse und Nöte dieser Menschen finden sich nur teilweise in den Debatten über Palliativversorgung und Suizidbeihilfe wieder.
Die hohe Zahl der Suizide und Suizidversuche offenbaren den dringenden Bedarf an Unterstützung von Menschen in Notlagen. Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich mit ihrem Antrag für die Unterstützung von Menschen in Krisensituationen ein und fordert die Bundesregierung auf, Empfehlungen u.a. des Nationalen Suizidpräventionsprogramm endlich umzusetzen.
Aufgabe der Gesellschaft und Politik ist es:

  • verstärkt Informations- und Aufklärungsarbeit über Suizidalität zu leisten und der gesellschaftlichen Tabuisierung und Stigmatisierung von suizidgefährdeten Menschen entgegenzuwirken.
  • Suizidalität über die Verbesserung der Lebensbedingungen zu verhindern, etwa indem über Quartierskonzepte der Vereinsamung älterer Menschen entgegengewirkt oder die Palliativversorgung gestärkt wird.
  • suizidgefährdeten Menschen und deren Angehörigen leicht erreichbare abgestimmte Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten möglichst flächendeckend zugänglich zu machen und bei der Gestaltung der Versorgungsstrukturen die Bedürfnisse der Menschen in Krisenlagen in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Die Zugänglichkeit von Suizidmitteln und –orten zu reduzieren.
  • Die Forschung und Weiterentwicklung von Suizidpräventionsansätzen zu fördern.

Antrag "Suizidprävention verbessern und Menschen in Krisen unterstützen (BT-Drs. 18/5104) lesen