Zur Kritik aus der FDP an der geplanten Kindergrundsicherung erklärt Maria Klein-Schmeink:
„Die Kindergrundsicherung ist keineswegs nur – sondern auch – eine längst überfällige Verwaltungsreform. Gut, dass Familienministerin Lisa Paus diese hochkomplexe Reform so engagiert und entschlossen angeht. Die Digitalisierung des Verfahrens wird den Zugang massiv erleichtern. Aber wer meint, dass es damit getan ist, verkennt fundamental die Ursachen von Kinderarmut in unserem Land. Es geht nicht darum eine neue Sozialleistung zu schaffen, sondern die bestehenden Leistungen so zusammenzufassen und zielgerichtet auszubauen, dass sie insgesamt gerechter sind und alle Kinder mit ihren Grundbedürfnissen erreichen. Im Koalitionsvertrag ist verankert, dass die Kindergrundsicherung auf einem neu definierten Existenzminimum fußt. Wir haben eine echte Neuberechnung als Ziel, d.h. wir sprechen über die Neubemessung der altersgestaffelten Regelbedarfe mit einer stärkeren Ausrichtung der Referenzgruppe an der gesellschaftlichen Mitte genauso wie über eine Neugestaltung des Bildungs- und Teilhabepaketes. Aktuell werden viele Kinder nicht nur zurückgelassen, weil ihre Bedürfnisse im Behördenwirrwarr unter den Tisch fallen, sondern auch einfach, weil für Dinge, die für die einen ganz normal erscheinen, wie z.B. das Geschenk für den Kindergeburtstag, Turnschuhe für den Sportverein oder auch einfach mal ein Kinobesuch mit Klassenkameradinnen einfach kein Geld da ist. Wir reden hier von jedem 5. Kind, in manchen Gegenden noch deutlich mehr. Die Kindergrundsicherung ist eine Investition in die Zukunft und in gute Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Kinderarmut hat – die Erkenntnis ist nicht neu – große Auswirkungen auf den Bildungserfolg und auf die gesundheitliche Entwicklung. Indem wir mit der Kindergrundsicherung Kinderarmut vermindern, verbessern wir die Chancen vieler Kinder und Jugendlichen. Das muss unser aller Anliegen sein.“