Zum SPD-Beschluss zur gesundheitlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen erklären Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Gesundheitspolitik und Dr. Kirsten Kappert-Gonther, Obfrau im Gesundheitsausschuss:

Spät, aber immerhin erkennt die SPD endlich Handlungsbedarf bei der Finanzierung von Kinderkrankenhäusern und pädiatrischen Abteilungen. Die Bundesregierung muss endlich aus den Puschen kommen.

Seit dem letztem Jahr fordern die Kinderkrankenhäuser in seltener Einmütigkeit mit den  Krankenkassen Änderungen ein. Denn seit vielen Jahren ist bekannt, dass sich die Bedingungen in der stationären Pädiatrie erheblich unterscheiden von der Situation in anderen Abteilungen. Es gibt zum Beispiel deutlich mehr Notfälle und weniger planbare Eingriffe. Die Koalition ist daher dringend aufgefordert, zur verlässlichen Finanzierung dieser Einrichtungen eine von Fallzahlen unabhängige Grundfinanzierung auf den Weg zu bringen. Hier kann das geplante Finanzierungsmodell für die Notfallversorgung als Blaupause dienen. Dem Abbau ambulanter Versorgungsstrukturen in der Pädiatrie muss endlich durch ein sektorübergreifendes Vergütungssystem entgegengewirkt werden.

Wie wenig präsent die besonderen Finanzierungsbedarfe bei der Versorgung von Kindern in der Koalition bislang waren, sieht man auch daran, dass im aktuellen Corona-Schutzschirm ausgerechnet die Sozialpädiatrischen Zentren, die vor allem Kinder mit Behinderungen und Förderbedarf behandeln, im Stich gelassen wurden.