Zum Beschluss des grünen Bundesvorstands „Care-Berufe aufwerten, Arbeitsbedingungen verbessern und Personal gewinnen“ erklärt Maria Klein-Schmeink, grüne Bundestagsabgeordnete aus Münster und gesundheitspolitische Sprecherin:
„Wir Grüne wollen den sozialen Berufen endlich den Stellenwert geben, den sie verdienen. Menschen in diesen Berufen übernehmen viel Verantwortung. Sie betreuen unsere Kinder und kümmern sich um Kranke und Ältere. Die sozialen Berufe sind für das Zusammenleben unserer Gesellschaft unverzichtbar. Trotzdem bleiben die Interessen von Menschen, die in Pflege und Erziehung arbeiten, viel zu oft auf der Strecke.
Pflegekräfte kämpfen jeden Tag gegen den Zeitdruck und schlechte Arbeitsbedingungen, um sich so gut wie möglich um die ihnen anvertrauten Menschen zu kümmern. Sie arbeiten sich den Rücken krumm und bekommen dafür auch noch viel zu wenig Geld. Und auch bei der Kinderbetreuung fehlen Erzieherinnen und Erzieher, die ihre Kolleginnen und Kollegen entlasten können.
In Zukunft werden wir noch deutlich mehr Menschen brauchen, die in Pflege und Erziehung arbeiten. Deswegen wollen wir die sozialen Berufe attraktiver machen. Für die, die tagtäglich diese verantwortungsvolle Arbeit leisten, und für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Konkret heißt das für uns: mehr Personal, eine faire Bezahlung und mehr Mitsprache- und Aufstiegsmöglichkeiten. In der Pflege wollen wir als Sofortmaßnahme mit über einer Milliarde Euro pro Jahr mindestens 25.000 Stellen schaffen. Damit genügend Zeit für die Kinder, aber auch für Vor- und Nachbereitung und Elterngespräche bleibt, soll sich eine Erzieherin oder ein Erzieher künftig um höchstens drei Kinder unter drei Jahren bzw. höchstens zehn ältere Kinder kümmern.
Mit einer besseren Bezahlung wollen wir nicht zuletzt die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern bekämpfen, denn soziale Berufe werden mehrheitlich von Frauen ausgeübt. Pflege- und Erziehungsarbeit sind verantwortungsvolle und wichtige Tätigkeiten, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktioniert. Sie verdienen größte Anerkennung und brauchen endlich tragfähige Rahmenbedingungen.“