Über den aktuellen Sachstand zur Versorgung mit der „Pille danach“ tauschten sich die beiden Leiterinnen von pro familia, Dr. Angelika Dorn und Beate Martin, mit den beiden grünen Abgeordneten Maria Klein-Schmeink und Josefine Paul aus. Nachdem die Probleme um die Notfallversorgung in katholischen Krankenhäusern im Falle einer Vergewaltigung aus dem Weg geräumt wurden, bleiben nach Aussagen von pro familia im Bereich der allgemeinen Notfallversorgung bei einem „Verhütungsunfall“. Immer wieder kämen Klientinnen in ihre Einrichtung und berichteten, dass sie am Wochenende vom ärztlichen Notdienst auf den folgenden Werktag vertröstet wurden. „Doch die Wirksamkeit der Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel nehme mit zunehmendem zeitlichen Abstand deutlich nach. Gleichzeitig wissen wir dass dieser Wirkstoff europaweit seit langem erprobt ist und keine gravierenden Nebenwirkungen hat“. Deshalb plädieren die beiden Expertinnen genauso wie die grünen Politikerinnen dafür diese Pille rezeptfrei in den Apotheken abzugeben. So sei für jede betroffene Frau schnelle Hilfe möglich und könne mit hoher Zuverlässigkeit eine ungewollte Schwangerschaft vermieden werden. Alle Studien aus dem Ausland zeigten, dass die Frauen sehr umsichtig und verantwortungsbewusst mit dieser Notfall-Pille umgingen. Klein-Schmeink berichtete von der Anhörung des Gesundheitsausschusses im Bundestag, die dieses noch einmal deutlich habe werden lassen. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass sich der Gesundheitsminister der Initiative des Bundesrates zur Rezeptfreiheit der Pille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel verschließt.“ Nur der Minister gemeinsam mit den Ländern könne die entsprechende Verordnung auf den Weg bringen. Damit würde vielen betroffenen jungen Frauen der Umgang mit einer sehr belastenden Situation sehr erleichtert.
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