Die Europäische Kommission hat entschieden, dass zukünftig die Pille danach mit dem Namen EllaOne europaweit rezeptfrei erhältlich sein soll. Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, und Josefine Paul, frauenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion NRW, begrüßen die Entscheidung. „Die Europäische Kommission zeigt mit ihrer Entscheidung sehr deutlich die Defizite im politischen Handeln der Bundesregierung auf“, so Maria Klein-Schmeink: „Minister Gröhe handelt ideologisch und nicht sachorientiert. Im vergangenen Jahr zeigte er sich völlig beratungsresistent gegenüber den Forderungen von Expertinnen und Experten, die „Pille danach“ rezeptfrei zu stellen. Nun wird er durch die Entscheidung der EU-Kommission gezwungen zu handeln, wenn er eine völlig absurde Situation abwenden will.“ Andernfalls ist die preiswertere und etablierte „Pille danach“ Pidana in Deutschland weiterhin nur durch Rezept vom Arzt erhältlich, während das neue Medikament EllaOne in jeder Apotheke rezeptfrei zu bekommen ist. „Die rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ stärkt das Selbstbestimmungsrecht der Frauen in Europa“, stellt Josefine Paul fest und erläutert: „Gerade für Frauen in ländlichen und katholisch geprägten Regionen ist es zum Teil sehr schwierig, bei einem Arzt zum Erhalt der „Pille danach“ vorstellig zu werden. Eine Behauptung, wie die des Bundestagsabgeordneten der CDU, Jens Spahn, dass Frauen nicht verantwortungsvoll mit der Rezeptfreiheit umgehen können, sind schlicht sexistisch. Frauen müssen selbst entscheiden können, ob sie nach einem Verhütungsunfall oder einer Vergewaltigung die „Pille danach“ einnehmen wollen. Hierzu brauchen sie auch gute Informationen über die Vor- und Nachteile der beiden in Europa erhältlichen Medikamente.“