Nach einem Besuch im Vorjahr, bei dem der Austausch mit KlientInnen im Vordergrund gestanden hatte, besuchte die grüne Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink zusammen mit Vertreterinnen aus der Kreistags- und Ratsfraktion und dem grünen Landtagskandidaten Ferdinand Blanke in dieser Woche erneut den Lengericher Reha-Verein. In einem Gespräch mit Vorstand, Geschäftsführung und Mitarbeitern wurden aktuelle Entwicklungen und Bedarfe der gemeindenahen, sozialpsychiatrischen Versorgung diskutiert. Klaus Hahn, Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins, skizzierte dessen Geschichte und Arbeitsfelder. Problematisch sei immer wieder die sichere und dauerhafte Finanzierung von Angeboten, machte Hahn deutlich. Nach Förderkürzungen für die Kontakt- und Beratungsstelle und den Zuverdienst im letzten Jahr hoffe der Verein nun, dass der Kreis zukünftig die Kosten für die Nutzung von Krisenwohnplätzen durch Hilfesuchende übernehme. Hier halte der Reha-Verein bislang zwei Wohnungen vor, was dem Bedarf in keiner Weise gerecht werde. Geplant seien daher vier neue Plätze, um diesen wichtigen Baustein der ambulanten Krisenintervention sicher zu stellen. Die Finanzierungsproblematik werfe auch ein Licht darauf, dass, anders als in vielen anderen europäischen Ländern, in Deutschland immer noch die stationäre Versorgung im Vordergrund stünde. Dies müsse sich zukünftig weiter zugunsten des ambulanten Sektors verändern, um Menschen in psychischen Krisen unkomplizierte und flexible Hilfen zur Verfügung stellen zu können. Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern hätten gezeigt, dass durch solche passgenauen frühen Hilfen Klinikaufenthalte und schwere Krankheitsverläufe verhindert werden könnten. Dieser Apell traf bei Klein-Schmeink auf offene Ohren. Die grüne Gesundheitsexpertin betonte, dass eine Kooperation regionaler Leistungserbringer im Rahmen einer integrierten psychiatrischen Versorgung wünschenswert sei. Sie versprach, dass sich die Bundestagsfraktion weiter dafür einsetzen werde, psychisch erkrankten Menschen erforderliche Hilfen möglichst ambulant und dauerhaft in ihrem sozialen Umfeld zur Verfügung zu stellen.
Die Pressemitteilung der Grünen Lengerich im PDF-Format