Wohnen und Pflege im Alter gehören oben auf die Tagesordnung! Vor dem Hintergrund der bundespolitischen Diskussion um die Pflegereform besuchten die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink und die Landtagskandidatin Josefine Paul auf Einladung des grünen Bezirksvertreters in Münster-Nord, Dirk Guddorf, eine Pflege-Wohngemeinschaft in Münster-Kinderhaus. Josefine Paul, Landtags-Direktkandidatin hob ihr Interesse an dieser neuen Wohn- und Pflegereform hervor. „Wir machen uns auf Landesebene für neue Lösungen im Quartier stark, die eigenständiges Wohnen trotz Pflegebedürftigkeit ermöglichen.“ Die Stadt Münster hat sich bereits vor Jahren auch auf Initiative der Grünen hin auf den Weg gemacht und Wohngemeinschaften für Demenzkranke unterstützt. 10 Bewohner hat die Pflege-Wohngemeinschaft an der Josef-Beckmann-Straße in der Wohnanlage der städtischen Wohn- und Stadtbau und wird vom Deutschen Roten Kreuz betrieben. Die Grünen zeigten sich sehr beeindruckt von dieser Wohnform, die eine sehr persönliche Wohngestaltung. Gerade Demenzkranken kommt diese Wohnform mit konstanten Ansprechpartnern und Alltagsbegleitern sehr entgegen. Examinierte Pflegekräfte kommen nach Bedarf und Pflegestufe von außen dazu. Jeder kann sich in das private Zimmer zurückziehen, findet aber im offenen Küchen- und Wohntrakt auch viele Kontaktmöglichkeiten. Es besteht die Möglichkeit, sich an der Zubereitung des Essens oder an anderen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten zu beteiligen. Im anschließenden Gespräch mit Frau Sturm, Geschäftsführerin des DRK und der Wohngemeinschaftsleiterin Frau Gubbers wurde deutlich, wo die Probleme im Bereich der Pflege liegen. „Die Leistungen der Pflegeversicherung werden dem Unterstützungsbedarf der Demenzkranken nicht annähernd gerecht. Es wäre ohne die finanzielle Unterstützung durch die Betreuungspauschale von Seiten der Stadt nicht möglich deren Pflegeaufwand abzudecken. Maria Klein-Schmeink: „Hier muss dringend was geschehen, die jetzt vorgesehene Pflegereform löst das Problem nicht. Bislang gibt es nur wenige Pflege-WGs und da stellt sich die Frage, inwieweit die Kommunen dem Vorbild Münsters in diesem Bereich der Pflege folgen werden. Zumeist bleiben die pflegenden Angehörigen mit der rund-um- die Uhr-Betreuung Angehörigen allein. Diese Überforderung dürfen die wir nicht länger hinnehmen. Die geplante Pflegegelderhöhung von 100 auf 220 Euro im Monat löst die entscheidenden Probleme nicht. Von 7,50 € am Tag kann man keine regelmäßige professionelle Entlastung finanzieren. Bundesminister Bahr muss der Pflege endlich den Stellenwert einzuräumen, den sie verdient“. Die Pressemitteilung im PDF-Format