Die Grüne Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink nutze die Zeit während der parlamentarischen Sommerpause für eine Hospitation im Stationären Bereich des Altenzentrums Klarastift in Münster.
Damit besuchte die langjährige Ratsfrau und zeitweiliges Aufsichtsratsmitglied im Klarastift eine ihr in der Vergangenheit gut bekannte Einrichtung.  Nach einem Gespräch zu aktuellen Problemen im Bereich der Pflege nutzte sie die Gelegenheit für einen praxisnahen Einblick  in den Alltag der stationären Altenpflege, sowie in die speziellen Betreuungsangebote für Demenzerkrankte, Wachkomapatienten und Wachkomapatientinnen.
Geschäftsführer Herr Lucas und Pflegedienstleitung Frau Boresch-Bogovic berichteten der Bundestagsabgeordneten über die Veränderungen, welche das Altenzentrum in den letzten Jahren vollzogen hat.  Angetan zeigte  sich die Abgeordnete von den Wohngruppen „Arche Noah“ und „Arche Sarah“.  In angenehmer Atmosphäre  und unter freiem Himmel kann dort auf die besonderen Bedürfnisse der etwa 50 an Demenz erkrankten Bewohnern und Bewohnerinnen eingegangen werden. Ein für Münster einzigartiges Angebot bietet das Klarastift außerdem in der Versorgung von Wachkomapatienten und Wachkomapatientinnen, welche seit 4 Jahren in der „Casa Vite“ qualitativ hochwertig versorgt werden. „Die Idee der Casa Vite, mit seinem sehr guten Personalschlüssel und der umfassenden Versorgung durch Ergo-, Physio- und  Musiktherapeuten bietet hervorragende Voraussetzungen um den Zustand der Patientinnen und Patienten zu stabilisieren und bestmöglich sogar zu verbessern. Dies zeigt sich auch in der sehr erfreulichen Tatsache, dass bereits zwei Bewohnerinnen die Casa Vite wiedergenesen verlassen konnten“, äußerte sich die Abgeordnete erfreut. Zudem sei die gelebte Ehrenamtskultur im Klarastift lobenswert. Rund 200 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen bereichern das Leben der Bewohner und Bewohnerinnen.

Hinsichtlich des von Geschäftsführer Lucas klar aufgezeigten Notstandes an Pflegefachpersonal äußerte sich Klein-Schmeink mit Nachdruck: „Bei mir leuchten alle Alarmsignale auf, wenn ich höre dass in Münster offene Stellen in Pflegeeinrichtungen nicht mehr besetzt werden können, weil das entsprechende Personal schlicht nicht verfügbar ist. Dies zeigt in erschreckender Weise, dass die Pflegereform von Minister Bahr die drängenden Probleme nicht annähernd angepackt hat.“ Dabei herrschte unter den Anwesenden große Einigkeit bezüglich der notwendigen Änderungen. Wichtig sei es die Attraktivität von pflegerischen Tätigkeiten und die gesellschaftliche Wertschätzung für die Arbeit in der Pflege zu erhöhen. Sehr ausführlich lies sich die Abgeordnete die für den Pflege-TÜV erforderliche Dokumentation erläutern. „Das ist ein enormer Aufwand, der  in dieser Form dem Pflegebedürftigen nicht nützt. Da brauchen wir ein Umdenken und auch eine bessere Verschränkung mit den weiteren Prüf- und Kontrollsystemen wie der Heimaufsicht oder der Hygieneaufsicht.“
Maria Klein-Schmeink zog aus dem Hospitationstag ein positives Fazit und notierte sich einige Fragen für die Arbeit im Gesudheitsausschuss des Bundestages. Sie erhofft sich von der noch anstehenden Hospitation beim ambulanten Dienst des Klarastifts ebenfalls einen interessanten Einblick.
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