Heute hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit Prof. Augurzky, Mitglied der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, eine Pressekonferenz zu den Empfehlungen der Regierungskommission und ihren Auswirkungen auf die Krankenhauslandschaft abgehalten.

Dazu erklären Maria Klein-Schmeink, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/ Die Grünen und Prof. Dr. Armin Grau, Mitglied im Gesundheitsausschuss und Berichterstatter für Krankenhauspolitik:

„Die Regierungskommission hat wichtige Vorschläge zur Reform der Krankenhäuser gemacht. Das Ziel ist es, in Zeiten des Fachkräftemangels eine Versorgung auf hohem Qualitätsniveau und guter Erreichbarkeit zu ermöglichen und die Finanzierung der Kliniken zu sichern. Ein Scheitern der Reform können wir uns nicht leisten. Das Personal in vielen Kliniken ist ausgebrannt. Vor allem Pflegekräfte hängen ihren Beruf an den Nagel, weil sie einfach nicht mehr können. Das ökonomische Hamsterrad macht das Überleben vor allem für kleinere Kliniken in ländlichen Räumen immer schwerer. Scheitert diese Reform, dann folgt ein langsames, ungesteuertes Sterben vor allem der kleineren Krankenhausstandorte. Das würde insbesondere die wohnortnahe Versorgung auf dem Land gefährden. Schon heute spüren viele Menschen, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Sie verlangen daher zu Recht von der Politik in Bund, Ländern und Kommunen, dass diese für eine verlässliche, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung eintritt und offenkundige Systemprobleme mit Weitblick löst.

Bislang befinden sich die Gespräche zwischen Bund und Ländern noch im Anfangsstadium. Ein konkreter Gesetzentwurf liegt noch nicht vor. Zentrale Elemente der Reform wie die Einzelheiten der geplanten Versorgungsstufen und der Leistungsgruppen wurden noch gar nicht definiert. Ziel der Reform ist es, durch ein zwischen Bund und Ländern geeintes Konzept die Versorgung in allen Teilen unseres Landes sicherzustellen.

Es ist gut, dass jetzt eine Diskussion beginnt um Fragen der Ausgestaltung wie etwa die Definition der Krankenhausebenen (Level), die Zahl der Leistungsgruppen und den Anteil der Vorhaltekosten an der Vergütung. Einigkeit besteht darin, dass Krankenhäuser nicht einfach geschlossen werden sollen, sondern durch Umstrukturierungen, Aufwertungen oder Zusammenschlüsse sollen neue Strukturen entstehen.

Eine konstruktive Mitwirkung aller Seiten erhöht die Chance, dass die Reform zu einem Erfolg insbesondere für die Patientinnen und Patienten wird. Darum bitten wir auch die Krankenhausgesellschaft.“