Es ist schon erschreckend, wie wenig der Bundesregierung seit über einem Jahr Pandemie über die Folgen einer Covid-19-Erkrankung bekannt sind. Dennoch machen die Antworten auf unsere Kleine Anfrage deutlich, wie enorm der Handlungsdruck ist. Internationale Studien zeigen besorgniserregende Tendenzen auf. Viele Betroffene berichten von anhaltendender starker Erschöpfung, von Konzentrationsschwäche oder Luftnot – und das noch Wochen und Monate nach der eigentlichen Infektion. Statt dadurch alarmiert zu sein, hinkt die Bundesregierung erneut hinterher. Es fehlt nach wie vor an einer systematischen und zielgerichteten Herangehensweise an diese Problematik, obwohl zu befürchten ist, dass eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen davon betroffen ist oder sein wird – darunter laut aktueller Berichte auch Kinder und Jugendliche.
Wir brauchen deshalb endlich mehr – vor allem auch – versorgungsbezogene Erkenntnisse über Langzeitfolgen von Covid-19-Erkrankungen. Die Bundesregierung muss mehr Anstrengungen unternehmen, die Erforschung von Long-Covid und Spätfolgen einer Coronavirus-Infektion voranzubringen. Gerade im internationalen Vergleich zeigt sich was leider Sache ist – die Bundesregierung handelt mal wieder zu spät, zu wenig vorausschauend und dem Ernst der Lage nicht angemessen. Nur durch mehr Wissen kann sichergestellt werden, dass Covid-19-Erkrankte umfassend und auch rechtzeitig nachversorgt werden. In der Nachbehandlung darf es nicht zu Engpässen oder Versorgungslücken kommen. Das wäre fatal. Die Gefahr, dass sich Symptome, wie beispielsweise eine Fatigue, chronifizieren, darf keinesfalls unterschätzt werden. Hier ist auch ganz klar die Bundesregierung gefragt, sich ausreichend Kenntnisse darüber zu verschaffen und sich nicht weiter aus der Verantwortung zu stehlen.
Es zeigt aber auch: Wir müssen weiterhin alle Anstrengungen darin setzen, Infektionen zu verhindern. Das geht nur durch wirksame und bundeseinheitliche Maßnahmen, durch das konsequente Einhalten der AHA-Regeln, durch ausreichende Tests und vor allem durch schnelles Impfen.
Lesen Sie hier die Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage.