Zum Ergebnis der schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen im  Gesundheits- und Sozialbereich erklärt die Münsteraner Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink:
"Auf normal und niedrig Verdienende sowie auf Rentner kommen  jetzt erhebliche Mehrbelastungen zu. Im Bereich der Gesundheitspolitik muss man von  einem glatten Wahlbetrug sprechen.
Schließlich hatte Kanzlerin Merkel im Wahlkampf noch ihr Wort gegeben, dass es zu keiner Systemveränderung bei der gesetzlichen Krankenversicherung kommt.  Durch die Kopfpauschale ab 2011 wird der einkommensunabhängige Einheitsbeitrag durch die Hintertür eingeführt. Auch CDU-Wählerinnen und -Wähler  wussten also
bei der Stimmabgabe nicht, dass sie für eine komplette Umwälzung unserer Krankenversicherung stimmen.
Das Schlimme ist, dass künftige Kostensteigerungen im Gesundheitswesen nur noch zu Lasten der Versicherten gehen. Mit Einführung einer privaten Pflege-Pflicht-Versicherung werden alle Versicherten ein weiteres Mal zur Kasse gebeten. Besonders enttäuschend ist jedoch, dass es keine Erhöhung der Kinderregelsätze für Hartz-IV-Bezieher gibt.  Einzelne von Grünen schon lange geforderte Verbesserungen wie die Anhebung des Schonvermögens bei Hartz IV kann davon nicht ablenken.
Insgesamt ist der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag damit eine Absage an die gemeinwohlorientierte Daseinsvorsorge und wird den sozialen Zusammenhalt weiter aushöhlen. Statt "Mehr Netto vom Brutto"  gibt es dank FDP  und wirtschaftsliberalen Flügels der CDU nun Politik  für einzelne Lobbygruppen.
Klein-Schmeink erwartet breiten Protest aus der Mitte der Gesellschaft, sobald die Folgen dieser Politik deutlich werden. Sie  will sich deshalb nicht nur im Bundestag gegen diese Politik stemmen, sondern gemeinsam mit gesellschaftlichen Gruppen für eine solidarischere Politik streiten."