„Impfen rettet Leben“ so lautete der Titel der digitalen Informations- und Diskussionsveranstaltung der gesundheitspolitischen Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion Maria Klein-Schmeink, die am Mittwochabend stattfand. Über 50 Teilnehmer*innen zum Teil aus anderen Bundesländern hatten sich zur  Zoom-Konferenz eingeloggt. Die Münsteraner Abgeordnete und Vize-Fraktionsvorsitzende Klein-Schmeink hatte zu dem aktuellen Thema Impfungen eingeladen und den Sprecher für Gesundheit und Soziales der Grünen Landtagsfraktion, Mehrdad Mostofizadeh, zu Gast. Zu Beginn gab Klein-Schmeink einen Überblick über die derzeitige Situation: „ Die Schutzimpfung weist den Weg aus der Pandemie und ist Grund für Zuversicht. Aber wir brauchen Geduld, weil der Impfstoff bis zum Sommer nicht sofort für alle zur Verfügung steht. Zudem sind die ersten beiden Impfstoffe sehr transportempfindlich. Deshalb ist es ein weiterer Lichtblick, dass ab dem 2. Quartal ein weiterer Impfstoff in der Breite zur Verfügung steht. Dieser kann in Hausarztpraxen und zuhause verimpft werden. Ob die Impfung auch verhindert, andere anzustecken, wissen wir derzeit noch nicht, da müssen Studien abgewartet werden. Aber klar ist, dass die Impfung vor schweren Verläufen schützt. Damit verliert Corona seinen Schrecken. Wichtig ist, dass nun umfassend über die Impfung informiert wird, damit alle Bürgerinnen und Bürger sich intensiv mit allen Fragen beschäftigen können. Einer Forderung nach einer Impfpflicht erteile ich eine klare Absage, sie würde eher Misstrauen und Widerstand erzeugen. Jetzt geht es aber darum zu überzeugen.“

Mehrdad Mostofizadeh ordnete die Entscheidungen der NRW-Landesregierung ein und berichtete ganz konkret aus seiner Heimatstadt Essen. „Zur Bewältigung der Coronakrise ist die Kommunikation genauso wichtig wie die Maßnahmen selbst. Dazu muss das Land eine umfassende Aufklärungskampagne auf den Weg bringen. Und auch die Pflegenden in den Einrichtungen sollten wie in der Vergangenheit bei neuen Krankheiten besser und vor Ort am Arbeitsplatz informiert werden“, gibt der gelernte Altenpfleger zu bedenken. „Dringlich ist es nun, trotz der Sensibilität der Impfstoffe, praktikable Wege zu finden, um Pflegebedürftige und nicht mobile Menschen zu Hause impfen zu können.“ 

Viele Teilnehmer*innen stellten konkrete Fragen nach dem Impfstoff oder der Verteilung. Aber auch über die weitere Entwicklung und den Umgang mit der Pandemie, wie zum Beispiel die Frage nach FFP2-Masken und der eigenen Durchführung von Schnelltests wurden intensiv diskutiert.

Zum Abschluss erklärt Maria Klein-Schmeink: „ Jetzt müssen die Bundesregierung und Landesregierung für eine umfassende Information und bessere Kommunikation sorgen. Die Impfkampagne nimmt Schaden, wenn die Menschen mit ihren praktischen Fragen alleingelassen werden. Zudem brauchen wir jetzt ein konsequentes Handeln sowie ein verlässliches, transparentes Vorgehen, um die Herausforderung weiterhin steigender Infektionszahlen zu meistern.