Zur "Elefanten-Kindergesundheitsstudie" 2011/2012 erklären Katja Dörner, Sprecherin für Familien- und Kinderpolitik, und Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte:
Die Studie hat gezeigt: Schon den Sieben- bis Neunjährigen ist ihre Gesundheit sehr wichtig. Gesundheit kommt aber im Unterricht noch zu wenig vor. Wir brauchen mehr Kitas und Schulen, die bewährte Maßnahmen der Gesundheitserziehung und -förderung übernehmen. Bereits in den Lehrplänen der Schulen und in den Ausbildungsgängen der Pädagoginnen und Pädagogen muss Gesundheitsförderung fester Bestandteil werden.
In den vergangenen zwei Jahren wurden drei Berichte und Gutachten veröffentlicht, die sich im Regierungsauftrag mit der gesundheitlichen Situation von Kindern und Jugendlichen befassten. Die Berichte kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass eine dramatische Verschiebung des Krankheitsspektrums stattfindet: von den akuten zu den chronischen Erkrankungen und von den somatischen zu den psychischen Störungen. Zugleich zeigen alle Studien, dass sich die Gesundheitsrisiken bei circa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen konzentrieren, dabei sind insbesondere diejenigen mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien betroffen.
Fehlende Bewegung, ungesunde und einseitige Ernährung, Leistungsdruck, ein steigender Medienkonsum, aber auch ein zunehmender Verlust von Sicherheit und sozialer Einbindung gelten als wesentliche Faktoren für die Herausbildung von chronischen Erkrankungen bereits im jüngeren Lebensalter. Höchste Zeit, dass wir mit einem Gesetz die nicht-medizinische Prävention und Gesundheitsförderung verbindlich in den Regelsystemen verankern und wegkommen von dem Flickenteppich der Einzelmaßnahmen und -programme.