Anlässlich der Pressekonferenz des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek) zur finanziellen Lage der gesetzlichen Krankenkassen, die sich zum Teil bereits jetzt in gestiegenen Zusatzbeiträgen niederschlägt, erklärt Maria Klein-Schmeink:

Zum 1. Januar haben viele Krankenkassen den Zusatzbeitragssatz angehoben. Das bedeutet, Millionen Versicherte müssen mehr zahlen. Für sie ist die von der Bundesregierung versprochene Sozialgarantie hinfällig.

Die GKV muss künftig einen höheren Steuerzuschuss erhalten. Öffentliche Aufgaben wie der Freibetrag bei den Betriebsrenten oder die Beiträge für die Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld II dürfen nicht den Beitragszahlern aufgebürdet werden. Zudem brauchen wir ein tragfähiges Konzept für die Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger in die solidarische Finanzierung, damit wir eine gerechte und nachhaltige Finanzierung der gesundheitlichen Versorgung erhalten.

In der gesetzlichen Krankenversicherung fehlen 16 Mrd. Euro für 2021. Die Bundesregierung will diese Lücke mit dem Abbau der Kassenrücklagen in Höhe von 8 Mrd. Euro und einem einmaligen Steuerzuschuss von 5 Mr. Euro füllen. Den Rest von 3 Mrd. Euro müssen die Beitragszahlerinnen stemmen. Damit kommt die Bundesregierung aber gerade mal über das Wahljahr. Denn der Griff in die Kassenreserven, mit dem Minister Spahn versucht hat, allzu große Beitragssteigerungen aufzufangen, ist nur einmal möglich.

Dieses Manöver verschleiert zudem die Tatsache, dass die hohen Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht allein durch die Pandemie entstanden sind, sondern auch durch kostenintensive Gesetze. Auch nach 2021 werden die Kosten weiterhin hoch sein. Das werden die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler nach der Wahl mit voller Wucht zu spüren bekommen. Die Kassenrücklagen sind dann abgebaut.