Im ZWD-Politikmagazin habe ich eine geschlechtssensible Gesundheitsberichterstattung gefordert:
Frauen und Männer sind unterschiedlichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. So tauchen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen bei Männern häufiger auf, während Frauen öfter unter chronischen Krankheiten und Depressionen leiden. Männer nehmen Präventionsangebote seltener in Anspruch, Frauen werden häufiger Arzneimittel verschrieben. Diese geschlechtsspezifischen Krankheits- und Gesundheitsmuster machen deutlich: Wir brauchen eine geschlechtssensible Gesundheitsberichterstattung, um Präventions- und Versorgungsbedarfe von Frauen und Männern zu identifizieren. Vermehrter Aufmerksamkeit bedarf darüber hinaus die Situation sozial benachteiligter Frauen und Männer, die besonders hohen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. Deshalb muss in der Gesundheitsberichterstattung nicht nur das Merkmal „Geschlecht“, sondern die gesamte Lebenssituation berücksichtigt werden. Dazu gehören auch sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität, die als soziale Einflussfaktoren von Gesundheit stärker in den Blick genommen werden müssen. Wir Grünen fordern daher einen regelmäßigen Gender-Gesundheitsbericht, in dem all diese Aspekte beleuchtet werden. So können wir Prävention und Versorgungsqualität für alle verbessern und die Voraussetzungen für eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung schaffen.