Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome – Aktuelle Situation in Versorgung und Forschung“ erklärt Maria Klein-Schmeink: Die wenigen Daten, die erhoben werden, etwa die Diagnosedaten der Krankenhäuser oder die Daten zum EU-Rentenzugang aufgrund des Chronischen Müdigkeitssyndroms weisen darauf hin, dass die Zahl der Erkrankten zunimmt. Es ist bedauerlich, dass die Bundesregierung gleichwohl ein so geringes Interesse an der Verbesserung der Situation der Erkrankten hat. Obwohl andere Länder sowohl in der Erforschung der Krankheit als auch in der Versorgung der Erkrankten bereits beträchtlich weiter sind, zieht sich die Bundesregierung auf den Standpunkt zurück, alles sei in bester Ordnung und im Übrigen sei sie nicht zuständig. Zuständigkeit ist bisweilen aber auch eine Frage des Willens. Interessant ist die Tatsache, dass die Krankheit Chronisches Fatigue Syndrom zwar als Krankheit des Nervensystems klassifiziert wird, dass sie in den Leitlinien der Deutschen Rentenversicherung jedoch immer noch als psychische Störung geführt wird. Entsprechend werden rehabilitative Maßnahmen bzw. Aktivierungen empfohlen, die bei dieser Krankheit kontraproduktiv sein können. Es ist höchste Zeit, hier verstärkt Forschung zu betreiben, um die bestehenden wissenschaftlichen Widersprüche zu klären. Erkrankte brauchen die Versorgung, die ihnen zusteht und dürfen nicht länger Behandlungen ausgesetzt werden, die ihnen nicht gut tun.