Zur Aktuellen Stunde zum massiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast erklärt die Münsteraner Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink:
Die Debatte um multiresistente Keime ist ein weiterer Beleg, wie dringend wir ein Umdenken in der Tierhaltung und Lebensmitttelproduktion brauchen. Es muss uns alarmieren, dass in einer aktuellen Untersuchung des BUND jede zweite Stichprobe von Hähnchenfleich in Supermärkten multiresistente Keime enthielt. Diese können zu einer gesundheitlichen Bedrohung für Menschen werden, da sie dazu führen, dass bei Erkrankungen notwendige Antibiotika nicht oder nur unzureichend wirken. Die Bundesregierung muss Konsequenzen aus dem Lebensmittelskandal ziehen und die Haltungsbedingungen für Nutztiere zügig verbessern. In den Plänen von Ministerin Aigner fehlen konkrete Antibiotika-Reduktionsziele und das Ziel einer grundsätzlich antibiotikafreien Tierhaltung. Ihre Vorschläge schaffen auch nicht die notwendige Transparenz der Handelswege. Wir brauchen dringend bessere Kontrollmöglichkeiten.
Zum Hintergrund:
Eine Studie des NRW-Verbraucherministeriums belegte, dass in 83 Prozent der Mastdurchgänge in der Geflügelwirtschaft Antibiotika eingesetzt wurden und insgesamt 94,6 Prozent der Tiere Antibiotika erhielten. Zudem kam sie zu dem alarmierenden Ergebnis, dass in einem sehr kurzen Zeitraum bis zu 8 verschiedene Wirkstoffe verwendet wurden. Wissenschaftler weisen schon lange darauf hin, dass der regelmäßige Einsatz von Antibiotika die Bildung multiresistenter Keime forciert.
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