Zur jetzt bekannt gewordenen geplanten Verlängerung der Modellstudiengänge in den Gesundheitsberufen bis 2026 erklärt Maria Klein-Schmeink, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gesundheitspolitik:
Modellstudiengänge müssen endlich in reguläre Studiengänge überführt werden. Die erneute pure Verlängerung der Modellstudiengänge für Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie bis 2026 ist Ausdruck von Planlosigkeit und mangelnder Wertschätzung im Bereich der therapeutischen Gesundheitsberufe. Schon der Bericht der Bundesregierung zu den Modellklauseln aus dem Jahr 2016 hat belegt, dass die Erfahrungen mit den Modellstudiengängen durchweg positiv sind. Inzwischen gibt es weitere Untersuchungen wie die VAMOS-Verbleibsstudie, die ergeben hat, dass akademisch ausgebildete Angehörige von Gesundheitsfachberufen weiterhin therapeutisch tätig sind. Sie erbringen allerdings im Vergleich zu fachschulisch ausgebildeten Personen zusätzlich besondere Aufgaben. Die Arbeitgeber bescheinigen den Absolvent*innen einen Kompetenzvorsprung im Vergleich zu fachschulisch Ausgebildeten. Die Bundesregierung hat versäumt, auf Grundlage der Erkenntnisse die Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe voranzutreiben und die Modellstudiengänge in reguläre Studiengänge zu überführen.
Wir brauchen diese Absolvent*innen dringend in einer patientennahen und mehr regional und sektorenübergreifend ausgerichteten Versorgung. Wenn wir jetzt wieder in alte Muster verfallen und die längst überfällige Modernisierung der Berufsgesetze für Therapeut*innen weiter aufschieben, verspielen wir wertvolle Zeit für eine bessere Organisation der Versorgung.
Die Angehörigen der Gesundheitsberufe haben sich konstruktiv in die Debatte eingebracht und positioniert, jetzt brauchen sie eine klare Perspektive. Die Neuordnung der Berufsgesetze mit der Einführung regelhafter akademischer Ausbildungen muss auf der Tagesordnung bleiben.