Bei einem internen Fachgespräch informierten sich die Grünen Bundestagsabgeordneten Katharina Dröge aus Köln und Maria Klein-Schmeink aus Münster über die Grundlagen und konkrete Umsetzung der Gemeinwohlökonomie. „Unternehmen müssen ihre Strategie am Gemeinwohl ausrichten und nicht allein am Profit. Die Idee der Gemeinwohlökonomie gibt uns konkrete Ansatzpunkte wie Unternehmen ihr Handeln verändern können und die Politik dies auch gezielt fördern kann“, sagt Katharina Dröge MdB. Neben der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens werden bei dieser GWÖ ethisch-moralische Werte an erster Stelle gesehen und Kriterien wie ökologische Nachhaltigkeit, Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung, Transparenz und Solidarität berücksichtigt. Maria Klein-Schmeink führt aus: „Ich freue mich, dass diese Gedanken für immer mehr Unternehmen und Organisationen eine große Rolle spielen. Es gibt sogar eine gesetzliche Krankenkasse, die sich den Prinzipien verschrieben hat. Vielleicht verwundert es nicht, dass gerade in Münster sich Unternehmen da klar positionieren.“ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die Grünen Politikerinnen zum Gespräch geladen hatten, sind Aktive aus dem Münsteraner Aktionskreis Gemeinwohlökonomie. Frau Prof. Dr. Petra Teitscheid von der FH-Münster erläuterte die Grundlagen der Gemeinwohlökonomie und betonte, wie wichtig es für sie sei, den Studierenden von heute diese andere Art des Wirtschaftens näher zu bringen. Bereits gut funktionierende Beispiele aus Münster stellten Stefanie Nagel von der Bäckerei Cibaria, Frank Oldengott und Beatrix Pluta vom Kulturquartier Münster, Tobias Daur von lands, next-generation-concepts und Arnold Thöne vom CCC Copy-Center vor. Sie alle betreiben ihre Unternehmen bereits seit langem gemeinwohlorientiert und beschreiben die Umsetzung vor allem als Prozess. Gemeinsam mit der FH nehmen sie an einem Modellprojekt einer GWÖ-Bilanzierung teil, bei der nicht nur der eigene Betrieb, sondern auch Lieferanten, Eigentümer, Geldgeber usw. berücksichtigt werden. Dass Politik dieses unternehmerische Handeln zum Wohle der Gesellschaft auch fördern kann, zeigt der Antrag von Grünen und CDU im Rat der Stadt Münster zur Gemeinwohlökonomie in der Stadt Münster aus dem Sommer diesen Jahres (hier). Hier ist das Ziel, möglichst viele Münsteraner Organisationen für die Gemeinwohlökonomie zu gewinnen und Münster noch nachhaltiger auszurichten.