Anlässlich der Erhebung der Barmer zur Zahl der Betroffenen von Long-Covid in Deutschland erklärt Maria Klein-Schmeink:
„Die Zahlen der Barmer sind erschreckend. In den vergangenen Monaten waren fast 3000 Menschen vom Post-Covid-Syndrom betroffen, die Dunkelziffer dürfte aufgrund der vielschichtigen Symptome und komplexen Diagnostik hoch sein. Vor diesem Hintergrund ist die Passivität der Bundesregierung völlig unverständlich. Erst ganz allmählich werden Forschungsgelder bereitgestellt und Arbeitsgruppen gebildet. Wie bei so vielen Themen in dieser Pandemie handelt die Bundesregierung zu spät, zu zögerlich und zu wenig vorausschauend. Eine Kleine Anfrage von uns hat gezeigt, dass sich die Bundesregierung noch vor wenigen Wochen überhaupt nicht mit den Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung beschäftigt hat.
Zwei Anhörungen im Bundestag haben nun noch einmal deutlich gemacht, dass Post-Covid-Syndrom nicht unterschätzt werden sollte: Viele Betroffene berichten von anhaltendender starker Erschöpfung, von Konzentrationsschwäche oder Luftnot – und das noch Wochen und Monate nach der eigentlichen Infektion. Gleichzeitig gibt es nur wenige spezialisierte Behandlungszentren, die eine sichere Diagnose stellen können und Erfahrung mit der Behandlung haben. Die Bundesregierung muss jetzt endlich tatkräftige Unterstützung leisten und Ergebnisse liefern, die eine flächendeckende Versorgung von Menschen mit dem Post-Covid-Syndrom ermöglichen. Konkret brauchen Betroffene eine regional zugängliche Versorgung und Vernetzung der Ambulanzen mit Hausärzt*innen. Zudem muss die Forschung massiv ausgebaut werden, die kürzlich genehmigten fünf Millionen Euro des Forschungsministeriums sind da allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein.“