Zur Berichterstattung des Spiegel über den zunehmenden Einfluss von Arzneimittelherstellern auf Ärztenetzwerke, nimmt die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen, Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte wie folgt Stellung:
„Derzeit bewegen sich Geschäftsmodelle zwischen Ärztenetzen und Pharmaunternehmen in einer rechtlichen Grauzone. Wir brauchen hier dringend Klarheit um die ärztliche Therapiefreiheit sicherzustellen und die Einflussnahme von Pharmaunternehmen einzudämmen. Die Verschreibung von Medikamenten aus vordergründigen finanziellen Interessen durch niedergelassene Ärzte ist nicht hinnehmbar. Das Wohl der Patienten muss der Maßstab für Ärzte sein. Die gesetzliche Ausnahmeregelung zur Verschreibung von teureren Originalmedikamenten anstatt von Generika dient ausschließlich dem Schutz des Patienten und darf nicht für Geschäftsinteressen missbraucht werden. Dies beschädigt das Vertrauen zwischen Arzt und Patient, verursacht Kosten für die Krankenkassen und schadet dem Ruf der Ärztenetzwerke. Die im Grunde lobenswerten Initiativen der Ärzteschaft zur Vernetzung und Verbesserung der örtlichen Versorgung bekommen durch diese Praxis einen schalen Beigeschmack“.