"Es ist ein echtes Systemversagen in Sachen Patientensicherheit, wenn minderwertige und damit gesundheitsschädliche Produkte wie jetzt die Brustimplantate von bestimmten Firmen, über Jahre unentdeckt im Markt bleiben. Ich kann deshalb nicht nachvollziehen, wenn der Bundesgesundheitsminister anscheinend keinen Regelungsbedarf sieht." Die Münsteraner Abgeordnete Maria Klein-Schmeink sieht nun die Bundesregierung gefordert, schärfere Regelungen für die Zulassung von Medizinprodukten höherer Gefahrenklassen zu schaffen und eine effektive tatsächliche Kontrolle der Produkte auch durchzusetzen. Der derzeitige Zustand ist unhaltbar. Es darf nicht so weiter gehen, dass zwar etliche Ebenen von EU, Bund, Ländern und ermächtigten Stellen für Zulassung und Kontrolle in jeweils kleinen Anteilen zuständig sind, aber keine Stelle letztlich durchgreifen kann. Sie regt daneben ein Produkt-Register nach skandinavischem Vorbild an und fordert einen Fonds für geschädigte Patienten, in den die Leistungserbringer einzahlen müssen. Denn es zeigt sich, dass die geschädigten Frauen nach dem Konkurs der Firma so gut wie keine Chancen haben, Entschädigungsansprüche durchzusetzen. Abschließend ruft Klein-Schmeink auch dazu auf, sich vor etwaigen Schönheits-OPs intensiv beraten zu lassen und Gesundheitsrisiken gegen ästhetische Wünsche sehr gewissenhaft für sich abzuwägen. Viele seien sich anscheinend über die massiven möglichen Folgeprobleme der Brust-OPs nicht wirklich im Klaren gewesen oder hätten Bedenken und Warnungen nicht ernst genug genommen.
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