Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat heute den Präventionsbericht 2010 veröffentlicht, der die Leistungen der gesetzlichen Kassen für Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung im Jahr 2009 belegt. Dazu erklärt Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte der grünen Bundestagsfraktion:
„Der Rückgang der eingesetzten Mittel der gesetzlichen Krankenkassen für Prävention und Gesundheitsförderung je Versichertem um 10 Prozent ist ein völlig falsches Signal. Die Ausgaben für Gesundheitsförderung machten bereits im Jahr 2008 mit 2,3 Prozent nur einen Bruchteil an den Gesamtausgaben aller Ausgabenträger im Gesundheitsbereich aus. Eine nachhaltige Gesundheitspolitik muss aber nicht auf die Behandlung, sondern auf Prävention und Gesundheitsförderung setzen.
Im Verhältnis zum Vorjahr schlagen die Kassen bei der Verteilung der Ausgaben mit der stärkeren Konzentration auf Projekte, die die Menschen in ihrer direkten Lebenswelt erreichen, den richtigen Weg ein. Auch der Leistungsausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung muss noch weiter verstärkt werden. Die Zunahme von Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung aufgrund einer psychischen Erkrankung ist ein Alarmsignal.
Insgesamt wird wieder deutlich, wie dringend wir ein Präventionsgesetz benötigen. Damit können wir die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen und den Kassen verbindlich regeln und auch eine verbindliche und klare Finanzierung für die Prävention schaffen. Dabei wollen wir alle Sozialversicherungsträger und die private Kranken- und Pflegeversicherung einbeziehen. Denn gesundheitliche Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“